Von Berlin nach Hamburg ziehen – Edition 2016

Du ziehst von Berlin nach Hamburg?

Herzlichen Glückwunsch!

Eine gute Entscheidung und es ist völlig egal, aus welchen Gründen du nach Hamburg umziehst.

Von Berlin nach Hamburg ziehen
Willkommen in Hamburg

Hamburg ist deutlich anders als Berlin, keine Frage. So wenig Kultur, so klein, das andere Nachtleben, die Clubs, so wenige Kinos, komische Musical-Touristen, nur ein einziger Kiez anstatt vieler Kieze, eine richtige Innenstadt in der alles so teuer ist, kein Döner für nen Euro und keine Currywurst ohne Darm?

Das nervt anfangs alles sehr.

Aber glücklicherweise ist Hamburg nicht Hannover, Paderborn, Stralsund oder Greifswald, denn da bleibt es doof. Hamburg nervt aber tatsächlich nur am Anfang und wird im Laufe der Zeit immer besser. Ich kann das aus eigener Erfahrung bestätigen.

Die Standards in Hamburg

Von Berlin nach Hamburg zu ziehen ist eine tolle Sache, denn endlich kannst du dir ganz entspannt all die schlimmen Touristen-Sachen ansehen, die du in Berlin normalerweise meidest wie die Pest.

Konkret ist am Anfang, für ein entspanntes Ankommen, folgende Liste zu empfehlen.

Mach das tatsächlich gleich in den ersten Wochen, denn nach ein paar Monaten machste das nicht mehr, weil uncool. Aber es lohnt sich, denn du lernst etwas über die Stadt und vor allem kommst du an viele Ecken, an die du sonst nicht kommst.

  • Hafenrundfahrt, gerne mehrere machen, bei unterschiedlichen Anbietern, Touren und Tageszeiten (bei Ebbe und Flut sind die Touren unterschiedlich)
  • Stadtrundfahrt mit den Doppeldeckerbussen, so viele wie möglich
  • Kiezrundgang, oder Kieztouren. Die Touristeninformation auf der Reeperbahn bietet eine Auswahl diverser Touren an. Gerne in der Woche, gerne eine frühe Tour, dann ist es nicht so voll. Das lohnt sich auf jeden Fall, insbesondere, wenn du die Reeperbahn komisch findest
  • Eat the World Touren. Es gibt auf den Touren etwas zu essen und die Touren bieten ordentlich Insider-Wissen. Die Touren sind in verschiedenen Stadtteilen verfügbar, in Ottensen und besonders der Schanze sind sie sehr gut. Da lernste, was viele in Hamburg nicht wissen. Sehr zu empfehlen.

Diese Segway Touren, naja, ich weiß nicht, Hamburg ist klein (wenn man aus Berlin kommt) und man kann hier alles relevante in der Innenstadt (gibt es hier, anders als in Berlin) zu Fuss erkunden.

Hamburg Berlin auf der Autobahn
Hamburg Berlin auf der Autobahn

Papierkram / Behörden in Hamburg

Irgendwann warst du sicherlich am Elbstrand, hast dir diverse Dinge angesehen und es geht los mit dem Papierkram. Das klappt in Hamburg in der Regel erheblich besser als in Berlin. Ein neuer Personalausweis? Kein Problem, denn es gibt freie Termine, anders als in Berlin. Auch in Hamburg kann man seinen Personalausweis in jedem Bezirksamt, Entschuldigung, ich meine natürlich Kundencenter ändern lassen.

Wie gesagt, Hamburg ist eigentlich nicht so groß (obwohl die Fläche von Hamburg fast genauso groß ist wie die von Berlin, aber der relevante Teil passiert hier eben nicht in Marzahn) und daher kann man gerne fast jedes Kundenzentrum für einen neuen Personalausweis oder Pass wählen.

HVV – alle Bahnen kommen am Hauptbahnhof vorbei

Wie man zum Amt kommt? Ganz einfach. Mit dem HVV. Der ist anders als die BVG. Die Einzeltickets sind immer noch erstaunlich kompliziert (es funktioniert nur schmerzfrei, wenn du jedesmal beim Ticketkauf die Zielhaltestelle am Automaten eingibst) und du sparst dir viel Kopfschmerzen, wenn du dir ein Abo-Ticket holst. Das ist hier die Dauerkarten für die Bahn. Ganz Hamburg kostet ca 85 € und am Wochenende kann ein zweiter Erwachsener und die Kinderschar mitfahren und das Ticket gilt im Gesamtbereich. Der wiederum ist riesig, da kannste in halb Norddeutschland durch die Gegend fahren. Die to do Liste für den HVV:

  • AboTicket besorgen (Passfoto nötig)
  • Beim HVV eine Karte von ganz Hamburg kaufen und neben die Toilette oder ins Bad hängen. Da lernste beim pullern noch etwas über die Stadt. Lustige Ortsteilnamen und so. Macht extrem viel Sinn, haben wir heute noch im Gäste-WC und sehen die HVV Tarifzonen.
  • Wenn viel freie Wand und der Drang zum Erkunden vorhanden, kaufste dir eine der großen Karten mit dem Gesamtbereich dazu. Dann weiß du, wie weit du mit dem Ticket kommst und wunderst dich, wie groß die Welt in Norddeutschland ist, denn es gibt mehr als nur deinen Kiez und Nachbarkiez in Berlin.
  • Kurzstrecke ist in Hamburg kaputt, bloß nicht ansehen, ein riesiger Kopfschmerz, siehe hier.

Der Hauptbahnhof in Hamburg

Einer der wenigen Orte in Hamburg, die genauso bekloppt sind, wie Berlin. Es ist voll, es gibt Musik, es ist dreckig, zu viele Menschen sind auf Droge, alle haben es wahnsinnig eilig und ständig wird man angeschnorrt.

Falls du Heimweh nach Berlin hast: Stell dich am Hauptbahnhof vor die Treppe zur U1 / U3 zur Hauptverkehrszeit. Danach geht es wieder, versprochen.

Denn danach freust du dich zumindest, dass es in Hamburg einen richtigen Bahnhof gibt und nicht so einen beknackten Rolltreppen-Showroom wie den Hauptbahnhof Berlin.

Wohnung finden in Hamburg

Idealerweise hast du schon eine Wohnung in Hamburg, denn du ziehst ja immerhin hierhin. Wenn nicht: Ein Blick in die Linkliste Wohnungssuche kann helfen.

Hurra: Es gibt in Hamburg gleich mehrere Ikea und du kannst dich einrichten. Tipp: Zum Ikea Altona kommst du am besten mit dem HVV, da kauft man aber eher ne PFanne, Batterien oder Teelichter. Der IKEA Moorfleet (auch gut erreichbar mit HVV) ist mit Abstand der größte in Hamburg und bietet erheblich mehr Auswahl als der in Altona.

Falls du eine Wohnung für zwischendurch hast und noch eine richtig schicke Altbauwohnung mit hohen Decken, Stuck, im vierten Stock und in guter Lage suchst, dann, naja, dann VERGISS ES.

  • In Hamburg ist der Wohnungsmarkt eher so wie in Schöneberg oder Charlottenburg. Es gibt nicht diesen ganzen Schrott wie in Ost-Berlin, aber die guten Wohnungen bekommst du entweder nur vererbt oder du musst massiv Kohle investieren.
  • Der Wohnungsmark in Hamburg ist angespannt. Es gibt zu wenige Wohnungen.
  • Du musst nicht in Eppendorf, Winterhude, Ottensen oder Eimsbüttel wohnen. Nebenan ist es auch sehr schön und vor allem, siehe nächster Punkt
  • JEDER Stadtteil wird erst dann schön, wenn du dahin ziehst oder da etwas kaufst.
  • Die meisten Menschen wohnen nördlich der Elbe wobei es südlich der Elbe auch ganz nett ist, aber da ist es scheisse mit dem HVV.
  • Einige Flachzangen in Hamburg sind immer noch der Meinung, dass man in Hamburg nur westlich der Alster gut wohnt.

Südlich der Elbe? Westlich der Alster?

Hamburg ist auch eine geteilte Stadt

Tja. Da kommst du aus Berlin und verdammt, schon wieder eine geteilte Stadt. Aber anders als Berlin gibt es hier nicht nur Ost-Berlin und West-Berlin (und evtl. die Kategorie „innerhalb des S-Bahn Rings).

Nein. Hamburg ist viel schlimmer, denn Hamburg ist dreigeteilt. Hier gibt es nördlich der Elbe (der Fluss, wie die die Spree, nur eben ein richtiger Fluss und kein Bach) und südlich der Elbe. Nördlich der Elbe ist nochmals unterteilt in , westlich und östlich der Alster (der kleine See, bzw der gestaute Bach, in der Mitte der Stadt).

Ich selbst wohne nördlich der Elbe, aber ganz im Osten der Stadt, in Hamburg Meiendorf, das wiederum Teil der Walddörfer ist (hier ist viel Grün), zu Rahlstedt gehört, aber im Regierungsbezirk Wandsbek liegt (in Hamburg gibt es Bezirke, Stadtteile und Ortsteile). Bekannte aus z.B. Eimsbüttel Fragen vorher immer nach, ob sie ein Visum für Dänemark brauchen, wenn sie mich besuchen. Dabei ist es hier ziemlich super.

Südlich der Elbe ist für mich, wie für viele andere in Hamburg, ein völlig unbekanntes Gebiet. Ähnlich wie Steglitz in Berlin, aber eigentlich noch schlimmer. Denn ab und an kommt der Westberliner ja mal in den Ostteil der Stadt; Ich war vier, vielleicht sechsmal südlich der Elbe.

Da geht noch was, denn da ist es auch schön. In Ochsenwerder (jaha, lustiger Name, schau auf deinem HVV Plan nach, wo das ist) gibt es sehr viel Platz und da wohnen nette Leute. Oder auf der Insel, in Wilhelmsburg, da gibt es seit der Gartenschau diesen Park, ein großes Streitthema damals, aber jetzt ist alles wieder gut. In Wilhelmsburg kann man auch wohnen, denn auch da ist es nett.

Von Berlin nach Hamburg zu ziehen wird massiv, ja geradezu DRAMATISCH viel einfacher, wenn du dich nicht von diesem beknackten östlich / westlich der Alster, bzw. nördlich/südlich der Elbe anstecken lässt.

Lesen in Hamburg

  • elbvertiefung: Der Newsletter der ZEIT aus Hamburg. Jeden frühen Morgen ein Newsletter mit einem lesenwerten Lokalteil für Hamburg. Mangels Alternative ein absolutes must-have für Hamburg und dazu noch kostenlos.
  • Tageszeitungen sind in Hamburg ein Problem. Einen Hamburg-Lokalteil bietet nur das Abendblatt, Mopo, Bild und Taz. Die gedruckten Lokalteile sind generell eher schwach und die Terminkalender dort sind zumeist völliger Stuss.
  • Die gedruckte ZEIT hat auch einen Hamburg-Teil, aber eben nur alle sieben Tage.
  • Aus wahrscheinlich diesen Gründen ist in Hamburg das Straßenmagazin Hinz&Kunzt die auflagenstärkste Straßenzeitung in Deutschland.
  • Es gibt in Hamburg mehrere kostenlose Wochenblätter, die landen in deinem Briefkasten und da findet man dann für seinen Stadtteil tatsächlich mehr Termine als in der großen Zeitung, allerdings eher so Familien- und Flohmarktkram. Funktioniert aber.
  • Tipp: wir haben unser Haus über eine Anzeige in einem dieser kostenlosen Wochenblätter gefunden.
  • Hamburg hat keine Zitty oder Tip, Hamburg hat Oxmox und Szene Hamburg.

iOS / Android Apps für Hamburg

  • Post App. Wo ist der nächste Briefkasten, Packstation, Post-Filiale? Bis wann hat die auf? Sehr pratisches Ding.
  • HVV App. Wann kommt die Bahn? Wie komme ich von A nach B und was kostet das? Must-have App. Man kann in der App auch Tickets kaufen, ist aber frickelig.
  • Deutsche Bahn DB Navigator App. Noch mehr Verbindungen. Klappt manchmal besser als die HVV App.
  • Google Maps. Hat jeder aufm Handy und Google Maps bietet mit den Local Guides seit einer Weile erstaunlich gute Bewertungen und Rezensionen von Lokationen. Restaurants, Bars, alles mit Adresse wird bewertet. Sehr großer Mehrwert, hilft extrem bei der Planung.
  • Hamburg .de App, bzw die Hamburg App von Hamburg-Tourism. Die App von hamburg.de verlinkt eigentlich nur auf die Webseite, die kann man sich sparen. Die Tourismus-App bietet Audio-Guides und so Zeugs. Am Anfang ist das ganz nett.
  • Bewegungsmelder App. Für Leute aus Berlin ganz passend. Das ist nichts für den normalen Besucher aus Pinneberg, aber wenn du aus Berlin nach Hamburg ziehst, hilft dir das.
  • Stadtrad App. Wenn du ein HVV Abo-Ticket hast, kannst du jedes Stadtrad-Rad für 30 Minuten kostenlos fahren. Auch mehrmals nacheinander. Siehe hier.
  • Bücherhalle App. Du liest gerne? Dann ab in die Bücherhalle, so heißt in Hamburg die Stadtbibliothek. Mit der App kannst du Bücher suchen, vorbestellen und verlängern. Ich bin großer Fan der Bücherhalle. Lest mehr Bücher.
  • car2go App. Du nutzt das bereits in Berlin? Fein. In Hamburg geht es damit einfach weiter.
  • myTaxi App. Wenn es mal wieder später wird.
  • Stadt Reinigung App. Wann muss die Tonne oder der Müllsack raus? Die App sagt Bescheid, bzw. es gibt eine Erinnerungs-Email.
Krabben
Krabben pulen

Spätkauf / Einkaufen am Wochenende

Es gibt in Hamburg weder Spätkauf noch Büdchen. Dafür gibt es hier Kioske, die lange geöffnet sind. Wo dein Kiosk mit langen Öffnungszeiten ist, musst du selber herausfinden.

In Hamburg kannst du auch am Wochenende einkaufen. Bekannteste Einkaufsmöglichkeit am Sonntag ist sicherlich der aus Funk- und TV bekannten Edeka im Hauptbahnhof Hamburg, der aber manchmal arg anstrengend und voll ist.

Einkaufen auch am Sonntag, wie im Spätkauf, nur eben im Supermarkt/Drogerie/Apotheke

  • EDEKA Supermarkt im Hauptbahnhof Hamburg – jeden Tag bis 23 Uhr
  • Rossmann Drogerie im Hauptbahnhof Hamburg – jeden Tag 7 bis 23 Uhr
  • Hauptbahnhof Apotheke Wandelhalle – Mo-Mi 7-21 Uhr, Do-Fr 7-21:30 Uhr, Sa-So 8-21 Uhr
  • Fast alle Geschäfte in der Wandelhalle haben auch am Sonntag geöffnet. Blumenladen, Schuhladen, etc.
  • EDEKA Supermarkt im Bahnhof Altona – jeden Tag 7 bis 23 Uhr
  • Lidl Filiale im Bahnhof Altona – Mo-Sa 7-22 Uhr, So 10-20 Uhr
  • Rossmann Drogeriemarkt im Bahnhof Altona – Mo-Sa 7-22 Uhr, So 8-21 Uhr
  • Vita-Apotheke, Heußweg 37, Eimsbüttel – jeden Tag 8-24 Uhr
  • Adler Apotheke, Wandsbeker Marktstraße 73, Wandsbek – jeden Tag 8-24 Uhr
  • EDEKA Supermarkt im Flughafen Hamburg – jeden Tag 6 bis 22 Uhr

Länger geöffnet, auch am Samstag. Hier eine Auswahl, es gibt noch viel mehr Märkte mit langen Öffnungszeiten

Fast alle Rewe, Penny und sehr viele Edeka haben inzwischen lange Öffnungszeiten. Es gibt etliche Rewe, die Montag-Samstag bis 24 Uhr geöffnet haben, ebenso hat Penny immer bis 22 Uhr geöffnet.

  • Edeka Frischemarkt Brügmann im Bahnhof Dammtor – Mo-Sa 5 bis 24 Uhr
    • Niemand sonst öffnet so früh wie dieser Markt. Aufm Weg ausm Club noch einen Einkauf erledigen? Hier geht das.
  • Penny Markt Hamburg, Reeperbahn – Mo-Sa 7-23 Uhr
    • großes Menschen-Kino, manchmal anstrengend, weil zu viel Klientel.
  • Edeka Kröger’s Feinkost, Wandsbeker Marktstr. 38 – Mo-Sa 8-22 Uhr
  • Edeka center Gillert Hamburg, Wandsbeker Chaussee – Mo-Sa 8 bis 23 Uhr

Regen

In Hamburg ist man in der Regel immer auf Regen vorbereitet. Egal ob Schirm oder Jacke mit Kapuze, es macht Sinn, sich darum zu kümmern, denn es regnet doch ab und an in Hamburg.

Flughafen

Ach ja, Hamburg hat einen Flughafen und der funktioniert. In Berlin ist das ja so eine Sache mit dem Flughafen. In Hamburg besonders praktisch: hier fährt man mit der S-Bahn zum Flughafen. Kein Taxi, kein Zug, kein Auto, alles totaler nerv, man nimmt die S-Bahn, denn das funktioniert so großartig, es braucht nichts anderes.

Karte

Das beste zum Schluß. Die Karte von Hamburg.

In Hamburg gibt es, anders als in Berin, sehr sehr viel Informationen über die Stadt direkt in einer Karte.

  • Wo sind die Kitas, Schulen, Schwimmbäder, Spielplätze?
  • Wo gibt es Kinos, Golfplätze, Parks, Badestellen?
  • Wo ist es LAUT, wo gibt es Störfallbetriebe, wo wohnen die Jungen, wo die Alten, wo Familien mit Kindern?

Das ganze gibt es auf verschiedenen Stadtplänen und hochauflösenden Luftaufnahmen. Absolute Empfehlung, falls man etwas über die Stadt lernen will. Also hin zu geoportal-hamburg.de

Über HSV & St. Pauli und die Frage, warum es in Hamburg so viele Frauen in Stiefeln mit Zopf gibt, schreibe ich nächstes Jahr.

 

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23 Gedanken zu „Von Berlin nach Hamburg ziehen – Edition 2016“

  1. Toller Artikel, nur ersetze Gesamtbereich durch Großbereich — Die Gesamtbereichs-Abokarte kostet auch schlanke 170 Euro… :-)

  2. Cool! Da lernt man ja sogar noch was dazu, wenn man schon seit über 10 Jahren hier wohnt :) . Danke für den Tipp mit den Eat the World-Touren, das klingt super.

  3. Danke für den schönen Blog.
    Tatsächlich sind es eher die zugezogenen Schwaben und Westfalen, die Hamburg und Berlin immer miteinander vergleichen müssen…
    Wir Hamburger und Berliner, die den Austausch pflegen, vergleichen weniger als sich am Austausch zu freuen => meine Erfahrung.
    Ein kleines Beleidigtsein muss der Hamburger jedoch noch loswerden. Hamburg ist NICHT klein. Es ist mit 756qkm größer als Stadt Nr. 3 (München) und Stadt Nr. 4 (Köln) zusammen. Berlin ist mit 881qkm aber nicht sehr deutlich größer UND besitzt keinen Hafen (der zu den 10 größten Flächenhäfen der Welt gehört), der mehr als 10% der Stadtfläche ausmacht.
    In Hamburg – und das ist sehr deutlich – ist der sehr urbane Teil der Stadt deutlich kleiner als in Berlin (logisch bei 1,85 vs 3,52 Mio. Einwohnern) – und der große Teil der Stadt mit Bebauung mit weniger als 5 Etagen ist natürlich ruhiger / weniger besiedelt.
    Zudem sind die entfernteren Stadtteile weniger connected. Diverse Innenstädte gibt es in Hamburg genauso wie in Berlin (Spandau, Tegel usw.), nämlich in Altona, Eimsbüttel, Barmbek, Wandsbek, Billstedt, Bergedorf, Harburg – und natürlich die erwähnte Innenstadt (City) selbst. Aber wer „zu Hause“ etwas braucht, was man in der Innenstadt bekommt, braucht in der Regel nicht zu dieser zu fahren, die Bezirkszentren bieten das auch alles…
    Durch die „Feuersturmpanikbauweise“ (90° zur Straße mit großen Abständen zwischen den Häusern) ist in vielen Teilen Hamburgs mit den unattraktiven Nachkriegs-Klinker-Schnellbauten das Straßenbild zerstört und durch die Bauweise kann auch kein urbanes Umfeld entstehen. Heute betrifft das große Stadtteile östlich der Alster (Hohenfelde, Eilbek, Hamm, Hammerbrook, z.T. Wandsbek etc.), die vor WK2 vergleichbar attraktive Stadtteile waren wie z.B. Friedrichshain, Teile von Wedding oder auch wie Wilmersdorf, z.T. wie Lichtenfeld in Berlin.
    Heute sind das reine Wohnstadtteile mit zerklüfteten Straßenzeilen und wenig Infrastruktur, die (s.o.) z.T. Zentren bieten, aber ein Streetlife kommt dort nicht auf.
    Insofern ist der Hinweis „östlich der Alster wohnt man nicht…“ evtl. stark übertrieben (ich bin im schönen und (damals) gar nicht langweiligen Uhlenhorst aufgewachsen), aber im Vergleich stimmt es schon, denn im Westen ist der Altbaubestand einfach wesentlich größer…

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