Re-publica 2010 in Berlin dem Kind erklärt

Hallo Vorleserin, Hallo Kind. Papa ist gerade in Berlin.

Berlin ist eine große, dreckige Stadt, in der alle Leute in Cafés sitzen, in ihr Laptop starren und so tun, als ob sie arbeiten. Seit gestern treffen sich die meisten dieser Internetfuzzies auf einem Kongress. Auf der Re:publica. Im Friedrichstadtpalast und in der Kalkscheune laufen 2500 Leute rum (das sind total viele Leute), suchen ein funktionierendes Wlan, starren in ihre Handy, reden über Gott und die Welt, das Internet und darüber, wer seid der letzten Re:publica Schwanger, geschieden, Vater, Mutter, Getrennt oder Verheiratet wurde.

Das ist wie eine Klassenfahrt und das ist ganz wundervoll.

Im Gegensatz zu einer echten Klassenfahrt lerne ich hier aber etwas. Es gibt jede Menge Vorträge über das Internet, wie toll es ist, was blöd daran ist und manchmal gibt es Vorträge, in denen man nur sieht, wie das Internet nicht funktioniert.

Papa hat auch etwas erzählt.
Über unsere Katze (die du immer Hase nennst, aber das verraten wir keinem). Katzenbilder und wie man damit Geld verdient. Wenn du groß bist, zeige ich dir das mal, aber wahrscheinlich ist bis dahin Giraffen oder Hasen das neue, heisse Ding.

Am Abend gab es ein Ding mit @bosch, das ist der, der die tollen Fotos von dir gemacht hat. Er stand auf der Bühne und hat Twitternachrichten vorgelesen. Mit einigen anderen habe ich da mitgemacht und Offline-Tweets gemacht.

Wir haben Karten verteilt, eingesammelt (voll der Deppenjob, aber wir hatten so viel Spaß, das war ganz großes Kino) und aus den vielen Karten dann eine ausgewählt, die wir dann auf der Bühne im Friedrichstadtpalast vorlesen konnten.

Das war toll, ist da doch mal eben die größte Theaterbühne der Welt. Es hat was, da mit dem Mikro zu stehen und etwas vorzulesen.

Wenn wir dann irgendwann einmal Zeit haben, du etwas größer bist und weißt, was eine Sauna ist, erkläre ich dir, warum ein Amerikaner Namens Jeff Jarvis, das Internet und eine gemischte Sauna einen großartigen Vortrag über das deutsche Verhältnis zur Privatsphäre ergeben.

Während ich mit dir hier in das Blog rede lümmelt der @jovelstefan mit im Zimmer herum (wir teilen und das, Geld sparen und so, du kennst das ja). Wir trinken Kaffee und Jovelstefan fragt, wie ich es schaffe mich ins Bett zu legen und nach zwei Sekunden einzuschlafen. Ich versuche es nicht auf das Vater-Sein und die „nutze-jede-Sekunde“ Ding zu schieben.

Das war ein toller Tag 1 auf der Re:publica 2010. Wir gehen jetzt frühstücken mit @bosch und Freundin und überlegen, was wir uns heute anhören. Vielleicht machen wir auch einen Pocast Podcast. Danach lesen wir die Artikel über die Re:publica und freuen uns darüber. Da gibt es so Sachen wie Peter Glaser und Die digitale Faszination – Vom Leben auf dem achten Kontinent oder Tagesspiegel mit Legal, illegal, digital.

Bis morgen Kleiner, pass auf dich auf

Nachtrag: Es gibt eine Übersicht, bzw. einen Blog-Spiegel zur Re:publica 2010. Da findet der geneigte Leser eine große Fülle von weiteren Artikeln zur Re:publica 2010.

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Moorleichen Hamburg vs. Berlin

Svensonsans Tag zwei auf der Re:publica 2010 in Berlin

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6 Gedanken zu „Re-publica 2010 in Berlin dem Kind erklärt“

  1. Pingback: Christian Rieger » Nicht dabei…
  2. Hehe… Netter Blog und vor allem netter Artikel. Ich mag deinen Schreibstil. Ich überlege nächstes Jahr auch mal von Hamburg nach Berlin zu pilgern um die re:publica zu besuchen. Meinst du da ist für einen jungen dynamischen Studenten, der sich für SEO und Webdesign interessiert etwas dabei oder sollte man es lieber dabei lassen und das Geld in Parties auf dem Kiez investieren? :P

    Grüße aus der schönsten Stadt (der Welt?!) Deutschlands, nach München ^^

    Martin

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