Neues von der Bandscheibe, Stand April 2017 – Badass Edition 

Liebes Tagebuch. Seit Dezember 2016 weiß ich, dass ich einen Bandscheibenvorfall habe. Rücken hatte ich schon vorher, seit Jahren, ich war auch bereits seit zwei Jahren einmal pro Woche beim Rückensport, aber erst seit dem MRT weiß ich, dass es die Bandscheibe ist.

Bandscheibenvorfall im MRT, hier das zweite MRT im April, keine Änderung an der Bandscheibe zum 1. MRT im Dezember
Bandscheibenvorfall im MRT, hier das zweite MRT im April, keine Änderung an der Bandscheibe zum 1. MRT im Dezember

Es ist ein auf und ab.

Bandscheibe geht los im Dezember

Einfach nur schlimm. Unfucking unfassbarer Schmerz.

Januar

Im Januar war es ein Drama, völlige Einschränkung der Beweglichkeit. Sehr viel gelernt in der Krankengymnastik und einen Neurochirurg klar gemacht. Krankengymnastik hilft sehr und ich habe ca alle drei Tage einige Übungen auch zu Hause gemacht und ich war konsequent jeden Tag 30 Minuten Spazieren.

Gelernt, einen mir bis dato unbekannten Muskel im Becken anzuspannen.

Februar

Im Februar wurde es mit der Bandscheibe erheblich besser, ich konnte sogar wieder Socken im Stehen anziehen. Das war extrem gut, sehr ermutigend und toll. Klingt albern, aber Socken anziehen ist echt ein krasses Problem.

Immer noch Schmerzen im unteren Rücken, manchmal zog es ins linke Bein, aber die Beweglichkeit war besser. Weiter mit Krankengymnastik und ca alle vier Tage Übungen zu Hause. Fast jeden Tag 30 Minuten einen 30 minütigen Spaziergang geschafft.

Im Februar bekam ich die erste CT Spritze und danach war ich zum ersten Mal ohne Schmerz. Die Spritze war der Hammer, die funktionierte sensationell gut. Aber eben nur kurz.

März

Im März wurde es wieder schlimm, wahrscheinlich spielt da der Junggesellenabschied Ende Februar, in Köln, zum Karneval, mit sehr viel Tanz und einer nicht unerheblichen Menge Alkohol, eine wichtige Rolle. Trotz weiterer Spritzen, Moor Packungen und Krankengymnastik wurde es nicht besser. Dazu kamen diverse Dienstreisen und mir fehlte schlicht die Zeit für Übungen, habe maximal alle vier Tage einige Übungen zu Hause geschafft. Ähnlich bei den Spaziergängen, aufgrund Termine und anderer Gründe war ich nur alle drei Tage für 30 Minuten spazieren. Es gab im März öfter Taubheitsgefühl in den Zehen und ein paar Mal sogar in den Fingern.

April

Im April war es sehr wechselhaft. Es gab wenige gute und viele sehr schlechte Tage. Es ist tatsächlich eine Frage der Tagesform. Faszinierend auch, dass sich der Schmerz geändert hat. Anstatt im Rücken sitzt der Schmerz jetzt im Arsch.

Pain in the ass. Badass.

Wie auch immer, aber die neuen, anderen Schmerzen im Arsch sind noch krasser als Anfang des Jahres im Rücken und der pain in the Ass passiert auch zu anderen Momenten als der Schmerz im Rücken. Beim Hocken, bei diversen Drehungen, beim Treppelaufen oder schlicht immer, permanent, wie so eine leuchtende Taschenlampe des Schmerz.

Leider helfen die IBU 600 irgendwie nicht gegen den pain in the ass, da muss ich die anderen Schmerzmittel dazu nehmen.

Wärme und Krankengymnastik liefen im April aus und ich bin wieder öfter spazieren gegangen. Das Wetter spielt besser mit und die Termine passten auch. Leider sind die Schmerzen am Morgen beim Sockenanziehen wieder ein Problem. Im Laufe des tages wird es immer besser, aber das verflixte Sockenproblem ist wieder da. Mist.

Aber

Aber es gab Ende April diverse neue Kleinigkeiten, die erwähnenswert sind.

1. Der Neurochirurg empfiehlt inzwischen eine Operation, weil Lebensqualität und so, es gab bereits sechs CT Spritzen und es dauert eben alles sehr lange.

2. Zwei Übungen aus der Krankengymnastik, quasi die ersten Übungen, die ich bekommen habe, helfen extrem gut gegen den Pain in the ass. Solche Dehnungen, die ich „in den Schmerz hinein“ mache, die den Schmerz dann aber tatsächlich fast auflösen. Eine Übung nennt sich Waiters Bow und die hilft gut. Je nach Kraft komme ich Mal weit in den Schmerz oder eben nicht, mit gutem oder nur mittelgutem Ergebniss, denn das ist alles ganz schön Aua.

3. Fahrrad fahren hilft. Bin überrascht, aber Ende April fuhr ich seit langem Mal wieder mit dem Rad zur Kita und so und der Tag war super. Scheinbar hilft in meinem speziellen Fall die Bewegung auf dem Rad gegen den Pain in the ass.

4. Die Taubheitsgefühle in den Zehen haben im April wieder abgenommen.

Was gut ist:

  • Im stehen Arbeiten. Klappt super.
  • Liegen, egal ob Beine hoch oder nicht, schmerzt beim hinlegen selbst extrem, geht dann aber irgendwann
  • Laufen. Klappt super.Keine Schmerzen beim Laufen, bzw Bewegen allgemein.

Was nicht gut ist:

  • Sitzen in der U-Bahn, im Büro, Zuhause, manchmal sehr schlimm.
  • Autofahren, egal ob als Beifahrer oder Fahrer.
  • Autofahren ist die Katastrophe überhaupt, unerwartet schlimm, völliges Desaster.
  • Hüpfen und Rennen geht nicht, tut im Rücken weh.
  • Wenig trinken, macht sehr, sehr doofen Schmerz beim Wasserlassen, liegt wohl an der Medizin. Viel trinken ist gut.
  • Im Bett/Sofa auf der Seite liegen und Netflix schauen. Auf der Seite liegen ist doof.
  • Lange stehen ist irgendwann doof.
  • Niesen ist manchmal exterm schmerzhaft, je nach Tagesform
  • Husten ist immer ein Problem, Tagesform egal
  • Socken anziehen. Die Nemesis. Der ultimative Endgegner in Sachen Rücken

Weiter mit der Bandscheibe

Die nächsten Schritte Stelle ich mir wie folgt vor:

  • Wenn es bis zum Sommer 2017 (Sommerferien) keine weitere Besserung gibt, denke ich auch über eine OP nach. Da ich aus Prinzip nichts zum Thema Gesundheit im Internet suche (macht das nicht, das bringt nur Unglück, vertrauen sie mir, ich kann Internet) geht dann das Ding los mit Zweiter und Dritter Meinung von anderen Ärzten.
  • Ich. Muss. Mehr. Spazierengehen. Das hilft, nicht so viel wie erwartet, aber es hilft und ich lerne sehr viel neues alleine durch hören diverser Podcasts während ich laufe.
  • Ich nehme weiter ab. Bislang habe ich seit Dezember 15kg abgenommen und vielleicht schaffe ich es ja bis zum Idealgewicht, das wären dann nochmal neun Kilogramm.
  • Ich zwinge mich weiter zum Arbeiten im Stehen. Im Stehen, bzw dann immer in leichter Bewegung, ist das alles erträglich und mit kurzen Pausen auf dem Boden (ich lege mich alle paar Tage Mal kurz hin und Beine hoch) ist Arbeit kein Problem.
  • Ich versuchte Mal einen Tag ohne Schmerzmittel, denn die Ibu 600 fresse ich seit Dezember und ein Ziel ist ganz klar, ohne Schmerzmittel durch den Tag zu kommen, außerdem fühle ich mich immer „krank“, wenn ich dreimal am Tag eine Tablette nehme.
  • Ich denke über eine Reha nach. Gab es im Bekanntenkreis, ich habe keine Ahnung, wie, wann und wo das geht, ich muss mich da einlesen, das da würde bereits vom Neurologen erwähnt Ambulante Reha am Berliner Tor und danach eine IREHA, das Wort kannte ich bis eben noch nicht, hat aber bei jemandem geholfen, gibt es von der Kasse und danach für kleines Geld.

Ziel

Denn das ist das Ziel: mich wieder gesund zu fühlen. Ob mit wenig oder ohne Schmerzen ist mir eigentlich egal, aber ich will nicht mehr krank sein.

to do: Liste aller Beteiligten einfügen, Ärte, Röntgen-Praxen, Physiotherapeuten, etc. Die Liste ist inzwischen lang, vorab fragen, ob die das wollen.

Dieser Artikel wurde in der U-Bahn, auf dem Handy getippt. Tippfehler bitte ich zu entschuldigen.

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G20-Gipfel in Hamburg. Rebellion. Weiß ist das neue Blau. 

Ah. Endlich wieder einer Archiv mit allen Beiträgen auf einer Seite

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36 Gedanken zu „Neues von der Bandscheibe, Stand April 2017 – Badass Edition “

  1. Mir hat die Reha auch geholfen, habe zur Arthrose noch Arthritis, das macht es nicht einfacher weil ich bei Kraftsport dann schnell Gelenkschmerzen aus der Hölle bekomme, aber grundsätzlich glaub ich dass das der richtige Weg ist, die Muskeln in Bauch, Rücken und auch die Tiefenmuskulatur zu stärken. Dazu bieten sie in der Reha Vieles an, auszuprobieren. Auf Dauer macht man ja doch nur weiter was auch Spaß macht und ich turn jetzt mit Gabi Fastner auf Youtubevideos vorm Badezimmerspiegel und zwei Brasils von Togu regelmäßig kleine 10-20-minütige Übungen für die tiefen Rumpfmuskeln (sie is auch nich so ne schlimme übermotivierte Hampeltante). Zusätzlich darf ich 6 Monate bis zu 3x die Woche in eine Rehamuckibude, das ist super betreut und zum Glück auf dem Heimweg mit nem kleinen Schlenker. Ich glaub das krieg ich auch weiter verschrieben wenn ich will. Ich glaub das kriegt man auch ohne vorher ne Reha gemacht zu haben.
    Toitoitoi jedenfalls und Gute Besserung!
    Vielleicht ist ne Reha auch ne Option, plötzlich war das Thema Akzeptanz ein ganz großes. Weißte ja vorher alles nicht.

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