Schon etwas älter ist ein Artikel in der Berliner Morgenpost über den ICE zwischen Hamburg und Berlin aber darüber schreiben kann man ja trotzdem.
Dort heißt es dass die Strecke zwischen Hamburg und Berlin sich zur „meistfrequentierten Metropolenstrecke“ in DDR BRD entwickelt hat.
Wer hätte das gedacht? Erst sollte es ja diesen Transrapid geben, daher wurde ca. hundert Jahre lang kein Geld in die Strecke investiert und plötzlich, kein Transrapid in Sicht, wird dieses Stück Schiene eine Erfolgsgeschichte für die Bahn.
Wie viele Ehen verdanken dieser Strecke ein nettes Kennenlernen im ICE Bistro?
Wieviele Millionen sind mal eben in der ersten Klasse ver-Geschäftsabschlusst worden?
Wieviele Berliner arbeiten in Hamburg und Pendeln- dito umgekehrt?
Tatsächlich trifft man Leute wieder wenn man regelmässig mit dem gleichen Zug verkehrt, am lustigsten war ein General der Bundeswehr, als Einziger hat er mir mal ein Bier spendiert, die ganzen Anderen kamen nicht aus’m Knick.
Man kann von der Bahn halten was man will, der ICE zwischen Hamburg und Berlin ist ganz großes Tennis.
Einsteigen, kurz lesen, einen Kaffee trinken und schon in Berlin ankommen, am Bahnhof Zoo aussteigen und sich freuen endlich wieder in Berlin zu sein, die ersten zehn Minuten verflucht man Hamburg, blödes Kaff, Dorf, Provinz, jetzt ist wieder Weltstadt angesagt, Metropole, großes Kino überall, jede Menge stulle Erstsemester und kreative Milchkaffeetrinkende-ich-warte-auf-das-nächste-Projekt Menschen, vornehmlich Schwaben, und, ganz wichtig, kein Galao-Strich weit und breit.
Diese kurze Euphorie legt sich meistens sehr schnell, wenn nicht sollten sie einen Arzt aufsuchen oder sie steigen am Ostbahnhof aus, da hat es jegliche Form von Euphorie extrem schwer.
In Hamburg ankommen ist irgendwie nicht so toll, man ist halt in Hamburg, war schön in Berlin denkt er sich, geht zur S-Bahn, mit Madame die er im Zug kennen lernte, und fährt von dannen.
ICE Pendeln Hamburg vs. Berlin: 0:5