6.3.2018 Videospiele und Kinder

Videospiele und Kinder

In den letzten Tagen einige Artikel zum Thema Kinder und Videospiele gelesen. Zum Beispiel hier:

PS3 und PS4 Controller. Nicht im Bild: die PS2, GameCube, Wii Controller und zwei Gameboy

In Sachen Videospiele und Internet haben unsere Kinder irgendwie Glück und Pech zugleich.

Glück gehabt

Wir zwei Elternteile sind mit Videospielen groß geworden, für uns sind Videospiele ein Medium wie alles andere auch und wir beide spielen wirklich gerne Spiele, auch mit den Kindern, gerne auch alleine oder zu zweit. Wir kennen das alles, das Drama, wenn man einen Level noch schaffen muss, die vielfältigen Bedeutungen von „bin gleich fertig“, dieses völlige Versacken in einem guten Spiel, wir sind da mit dabei, seit Jahrzehnten schon und wir finden das gut.

Pech

Pech haben sie aber auch gehabt, denn: Aber, (und es gibt aufgrund unserer Erfahrung ziemlich viele, dicke ABER) wir wissen halt, was da passiert. Wir gucken ziemlich genau hin und limitierten die Zeit für Videospiele relativ streng, zumindest im Vergleich zu anderen Kindern in der Schule, denn wenn am nächsten Tag Schule ist, gibt es keine Playstation, nur am Wochenende gibt es aktuell eine Stunde am Tag zum Verdaddeln. In den Ferien ist das anders, da wird je nach Wellengang entschieden. Eine einfache Regel, funktioniert erstaunlich gut, wird regelmäßig ausser Kraft gesetzt, wenn wir zusammen spielen, die Kinder Besuch haben, und und und. Aber insgesamt klappt das (und natürlich eskaliert das manchmal total, klar).

Nochmal Pech

Pech gehabt, denn wir hassen Free-to-play Spiele auf dem Handy oder Tablet, denn die sind meistens totaler Schrott. Sowas wie Paradise Island und alle anderen, ähnlichen Casual Games, die man nur spielt, um das Spiel zu befriedigem und Belohnungen erntet. Natürlich spielen die Kinder das ab und an, aber nur in Ausnahmefällen und wir erzählen denen ständig, dass das Spiel ständig Geld haben will, Stichwort pay2win. Das nervt natürlich. (das wird schnell kompliziert, ist aber hier für den Einstieg gut beschrieben: Lootboxen und Mikrotransaktionen in Vollpreisspielen – ein Trend, der Sorgen macht und hier im Video auf deutsch am Beispiel Clash of Clans sehr gut erklärt Clash of Clans geprüft – Spieleratgeber NRW (die machen gute Videos und die Webseite lohnt sich auch).

Beides

Glück und Pech gehabt, denn wir wissen leider (leider. Online ist viel mehr Drama als in Videospielen) viel zu gut, wie viele Arschlöcher online sind, reden ständig darüber, klären auf, und ja, das nervt manchmal, und wir gucken hin, was die da online machen und freuen uns sehr, wenn zusammen mit Freunden gespielt wird, egal ob in einem Zimmer oder online.

Nochmal beides

Pech und Glück gehabt, denn wir halten uns an die Altersangaben. Das ist bei sehr vielen Kindern in unserem Umfeld völlig anders, da guckt niemand hin (leider) und die spielen Games ab 18, aber nicht bei uns, denn die Altersangaben machen Sinn und auch wenn sie uns dafür manchmal hassen, wir ziehen das durch.

Auch schön

Funfact: Ich kann teilweise auf der Playstation sehen, was und vor allem wann die anderen Kinder spielen. Habe Zweifel, ob deren Eltern das wissen, aber es sind ja deren Kinder, da bin ich raus. Das ist besonders am Abend, nach zehn Uhr jedesmal so ein „ach, guck an, der Dings ist noch wach und spielt…“ Moment.

Applaus

Wenn sie bis hierhin gekommen sind: Gratuliere. Sie interessieren sich fürs Thema.

Mehr dazu

Lesenswert zum Thema ist alles auf: Spieleratgeber-NRW. Die machen tolle Videos und erklären das alles so, das sogar meine Eltern das alles verstehen.

Falls sie wissen wollen, was die Kinder da machen und warum sie UNBEDINGT ein Spiel spielen MÜSSEN, auf deren Seite wird es erklärt. Das kann helfen.

Machen

Falls Sie noch nie zusammen mit dem Kind gespielt haben, machen Sie das mal, es lohnt sich, die meisten Spiele sind toll. Viel Spaß beim nächsten Spiel.

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6 Gedanken zu „6.3.2018 Videospiele und Kinder“

  1. Meine Jungs haben das „Pech“ (Und ich das Glück) dass sich mein Mann beruflich sehr gut damit auskennt. Da kommt dann Nr 1 heim u fragt ob er Spiel x und y haben kann und mal wird der Papa zum cooleb Held, weil er das Schulhof-in-Spiel x schon längst aufm Handy hat und dann mutiert er wieder zum gemeinen Erziehungsberechtigten weil es Spiel Y für den 10jährigen erst in 8 Jahren gibt…

  2. Ein Text von Maret Buddenbohm, auch bekannt als die Herzdame, die überrascht ist von den Erkenntnissen der Söhne.

    Für alle, die das Experiment noch einmal von Anfang an lesen möchten bitte hier entlang.
    Es ist Dienstag und Sohn 1 ist von alleine aufgestanden. Was er als erstes getan hat, muss ich hier jetzt nicht weiter ausführen. Sohn 2 habe ich heute um 7 Uhr geweckt, das war aber auch wieder falsch, er möchte in Zukunft früher geweckt werden.
    Ich spreche in regelmäßigen Abständen Empfehlungen aus, aber die Jungs sind erst auf den letzten Drücker fertig. Übrigens wieder mit geputzten Zähnen und ohne dass ich etwas gesagt habe. Es hat geschneit und sie wollen den Schlitten mit zur Schule nehmen. Eigentlich sollte ich das nicht tun, aber ich schimpfe jetzt doch und gehe dann mit ihnen in den Keller. Mich ärgert es, dass sie sich das erst so spät überlegt haben. Aber wann ist in Hamburg schon mal so viel Schnee, dass man mit dem Schlitten zur Schule kann? Und mir geht es ja auch nicht um Konsequenzen oder Strafen, sondern ich will einfach nur mehr Ruhe und Frieden haben.
    Sohn 1 hat in der Mittagspause einen Schlittenunfall, muss abgeholt werden und zum Arzt. Deshalb ist er dann auch schon ziemlich früh zu Hause. Und weil der Gatte und ich zwischendurch auch noch weitere Termine haben, u.a. mit Sohn 2, hat er nun richtig viel Zeit iPad zu spielen. Besonders schlimm finde ich es, dass Sohn 1 nicht ansprechbar ist und er es trotz guter eigener Vorsätze nicht schafft, seinen Aufgaben nachzukommen und wie magisch angezogen vor dem iPad hängen bleibt.
    Gegen 19 Uhr kommt Sohn 2 zurück und klebt auch gleich neben Sohn 1 am iPad. Jacke, Schuhe und Ranzen hat er immerhin selbstständig weggeräumt.
    Trotz freundlicher Empfehlungen hat niemand etwas für die Schule getan, geduscht oder sonstige Aufgaben erledigt. Dafür aber jede freie Sekunde am iPad geklebt.
    Kurz vor dem Schlafengehen hat Sohn 1 dann aber eine neue Erkenntnis. Er möchte wieder feste Medienzeiten, weil er selbst merkt, dass er davon nicht loskommt und nun Angst hat, in kurzer Zeit zu verblöden.
    Und Sohn 2 möchte in Zukunft wieder früher ins Bett geschickt werden, damit er noch genügend Zeit hat, ausgiebig mit uns zu kuscheln.
    Es gibt dann auch noch Streit deswegen. Sohn 2 will unbedingt kuscheln, obwohl uns das schon zu spät ist, er aber sonst nicht einschlafen kann und Sorge hat, am nächsten Tag nicht ausgeschlafen zu sein, wenn er seinen Test schreibt. Er muss auch wieder oben im ungeliebten Hochbett schlafen, weil sein Lager auf dem Boden immer noch verwüstet ist.
    Beide Kinder finden die Woche jetzt doof und freuen sich darauf, wenn sie endlich um ist.
    Der Gatte und ich sind überrascht über die Erkenntnisse der Söhne und hätten so einen (möglichen) Ausgang des Experimentes nicht erwartet – aber es ist ja auch noch Zeit. Wir freuen uns vor allem über die Fähigkeit der Selbstreflexion bei den Kindern. Dass Sohn 1 selbst realisiert hat, dass ihm Medien ohne Limit nicht guttun und dass er feste Regeln braucht. Und dass Sohn 2 merkt, wie wichtig ihm die Kuschelzeit mit uns ist und er deshalb wieder früher ins Bett möchte, dafür also anderes aufgeben kann.
    Grundsätzlich könnte ich mir mittlerweile schon vorstellen, dass Experiment noch zu verlängern, wenn das iPad auch mal wieder für längere Zeit verschwinden würde. Freiwillig!
    Sven Dietrich von Pop64 hat sich zum Thema Medien auch Gedenken gemacht und dazu noch ein paar sehr interessante Links zu Lootboxen und free2play-Spielen. Den Spieleratgeber-NRW kannte ich noch nicht und werde den erstmal zu meiner Bettlektüre machen. Vielen Dank für die Leseempfehlung.
    Hier noch mal alle Berichte des Experiments:
    Einleitung | Tag 1Tag 2 | Tag 3 | Tag 4 | Tag 5Tag 6Tag 7 | Tag 8 | Fazit
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    Da die Söhne Hauptfiguren dieser Blogartikelreihe sind, mittlerweile aber schon ziemlich gut mitlesen können und eine genaue Vorstellung davon haben, was sie von sich im Netz lesen wollen und was nicht, werden diese Artikel vor Veröffentlichung mit ihnen besprochen und lektoriert. Auch wenn ich es richtig blöd finde, wenn ein guter Witz von ihnen gestrichen wird und rausfliegt.
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    Um der Verdummung durch zu viel digitale Medien entgegen zu wirken – der Sponsor dieser Reihe ist die SZ Familie.

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