Wie ich einmal fast nach Ahrensburg umgezogen bin

Vor Monaten gab es bei uns ein großes Problem. Wir wohnen in einer preiswerten Einliegerwohnung in Meiendorf und die Vermieterin kündigte an, dass sie das Haus abreißen und durch einen Neubau mit sechs anstatt zwei Wohnungen ersetzen will.

Das war damals extrem doof, da A. gerade schwanger, der Wohnungsmarkt ein Desaster und Geld knapp war, da zweites Kind im Anmarsch.

Wir suchten angesichts der Ankündigung panisch eine neue Wohnung. Gekündigt wurde nicht, die Vermieterin war so freundlich und hat uns vorab informiert.

In Volksdorf und Meiendorf ist es für eine normale Familie zur Zeit faktisch nicht möglich eine vier Zimmer Wohnung für unter 1500 € kalt zu bekommen, daher haben wir auch in Ahrensburg gesucht und tatsächlich ein Haus zur Miete gefunden.

Teurer als jetzt aber bezahlbar, voll unterkellert, vier Zimmer, neue Küche, sehr großer Garten mit Gartenhaus und Grillstation, Heizung 1992 neu gemacht, Öltank nicht im Keller sondern draußen, sehr gepflegtes Haus, nette Vermieter, von Privat, mitten in der Stadt (wobei mitten in der Stadt in Ahrensburg relativ ist, für jemanden, der in Berlin sozialisiert wurde).

Alles super. Wir waren sehr interessiert und es gab einen Termin, die Vermieter wollten uns kennen lernen und das Haus an uns vermieten.

Im netten Gespräch ergab sich aber schnell ein Problem.

Haustiere.

Die Vormieter hatten das Haus von zwei großen Hunden völlig auseinander nehmen lassen. Türrahmen zerbissen, Garten verschissen, Boden verkratzt, etc.

Die Vermieter sind, verständlich, traumatisiert von Haustieren und problematischen Mietern.

Darum die ganz klare Ansage: keine Haustiere.

Als Experte für Katzencontent habe ich natürlich auch eine Katze in der Familie. Frieda, eine niedliche, alte, gemütliche, ja fast schon langweilige Wohnungskatze.

Die hier ausnahmsweise bemühte Maklerin vermittelte Gespräche, sie kannte die Katze aus dem Internet, aber es war nix zu machen. Selbst eine alte Wohnungskatze war zu viel. KEINE HAUSTIERE.

Wir hätten einziehen und die Katze mitnehmen können, rechtlich wäre das kein großes Problem (fragen sie Ihren Mieterverein, die sagen dann sowas wie „ziehen sie ein, nehmen sie die Katze einfach mit“ ) aber wir wollten das dann doch nicht, aus zahlreichen anderen Gründen.

So hat meine kleine Katze dafür gesorgt, dass ich nicht nach Ahrensburg ziehe.

Die Moral von der Geschichte:

Gestern erzählt unsere Vermieterin, dass das Haus doch nicht abgerissen wird.

Danke Frieda.

Dank dir kleiner Katze habe wir tausende Euros und jede Menge Arbeit gespart. Wir wohnen weiterhin in Hamburg und profitieren von einer gravierend besseren Kinderbetreuung als in Ahrensburg.

Die Moral von der Moral der Geschichte: nix ist von Dauer, wir haben uns neulich ein Haus zum Kauf in Ahrensburg angesehen.

Mobil veröffentlich mit WordPress für Android

Älterer Beitrag

Super.

Ein offener Brief von Eltern an die Bundesregierung

Nächster Beitrag