Mit dem Rad in Hamburg zur Arbeit. Teil 4

Seit vier Tagen fahre ich 19 km mit dem Rad von Hamburg Meiendorf zum Michel zur Arbeit. Der erste Eindruck kommt nie wieder und darum schreibe ich das hier auf, denn erst war ich gespannt (Teil 1), am zweiten Tag beschwere ich mich (Teil 2), dann lief das alles (Teil 3).

Freitag morgen war dann Wetter in Hamburg.

Fahrradweg mit toller Aussicht. Sieht man aber nicht. Denn man muss darauf achten, nicht getötet zu werden auf der Straße. Da bleibt keine Zeit zum gucken.

Bei Wetter sind in Hamburg die Radwege frei, es war wahnsinnig viel Platz, besonders rund um die Alster.

Rund um die Alster und in der „Innenstadt“ ist man als Radfahrer der totale Arsch. Dazu gab es gestern einen Kommentar hier und Junge, das stimmt so sehr, es ist kaum auszuhalten.

Freitag Abend fuhr ich auf’m Rückweg durch die Hafencity. Mal wieder bemerkt, wie klein diese „Innenstadt“ eigentlich ist.

Finde die Idee des „Innenstadt für Autos komplett sperren“ ziemlich gut, allerdings nur in Kombination mit „HVV kostenlos“. Irgendwie muss es ja losgehen.

Ich wurde gefragt, warum ich mit dem Rad fahre. Eine gute Frage, denn eigentlich mache ich das nur, weil es geht.

Ich freue mich schlicht, dass ich mit knapp Mitte Vierzig, zwei Jahre nach Bandscheibenvorfall, zweieinhalb Monate Nichtraucher nach 24 Jahre Kette rauchen und mit knapp 110 kg, es problemlos schaffe, an vier Tagen die Woche den Weg ins Büro mit dem Rad zu fahren.

Ich bin ja kein trainierter Öko, Sportler, Fitness, Smoothie, Hipster Typ, sondern eher das Modell Halbglatze mit Wampe vorm Computer.

Wenn ich das mit dem Rad schaffe, dann ist das nix besonderes, dann kann das jeder.

Der zweite Grund ist schlicht, dass die Welt am Arsch ist, die Kinder, die Freitags demonstrieren, vollumfänglich Recht haben und drastisch mehr passieren muss, damit die Welt nicht völlig brennt.

Fahrrad fahren ist eine überraschend einfache und effektive Möglichkeit die Welt ein klein wenig besser zu machen.

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