Wir haben 2013 ein Haus gekauft. Einen wunderschönen Bungalow, in einer kleinen Siedlung am Stadtrand von Hamburg. Unser Bungalow sieht von oben aus wie ein L und wir sind das mittlere Haus von dreien, ein viertes steht einzeln. Von oben sieht unsere Reihe so aus:
LLL L
Unser Haus wurde 1964 gebaut. Damals war das Wort „Energiesparen“ höchstwahrscheinlich noch nicht erfunden. Das Haus hängt an einem Fernwärmekraftwerk. Ein Rohr mit heißem Wasser kommt in das Haus rein und ein Rohr mit etwas kühlerem Wasser geht wieder heraus und diese zwei Rohre sind alles, was wir an Heizungsanlage haben. Direktanschluß. Das war damals so, heizen war billig, Rohr ans Haus, Heizung dran, fertig (siehe Hausanschlussstation).
Inzwischen haben sich die Zeiten geändert und wie alle anderen an der Fernwärme angeschlossene Nachbarn auch, stöhnen wir angesichts der steigenden Kosten für die Fernwärme.
Man spricht unter den Nachbarn von Verdoppelung der Kosten in den letzten Jahren und das ist nicht gelogen. Seit unserem Einzug sind einige Positionen in der unfassbar komplizierten Abrechnung für die RWE Fernwärme um 6% gestiegen. Das ist doof, denn es ist absehbar, dass das demnächst sehr teuer wird (siehe 72er-Regel).
Unser Haus hat einen sogenannten Alt-Vertrag für die Fernwärme. Details dazu sind sensationell kompliziert, insbesondere, nachdem der Energieberater der Verbraucherzentrale mir die Details erklärt hat, danach war alles ganz schlimm. Fernwärme wird durch irgendwelche Dinge, die ich gerade vergessen habe, immer teurer (siehe Heizspiegel).
Ich kann den Energieberater der Verbraucherzentrale nur empfehlen (siehe Beratungsangebot Energiesparen der vzhh). Sehr netter Mann, er war hier zu Besuch und seine dringendste Empfehlung war, klar, den Wärmebedarf des Hauses zu reduzieren.
Das Haus verbraucht zu viel Wärme und aufgrund der baulichen Situation können wir Teile des Hauses nur von innen dämmen. Erinnern sie sich an die drei L da oben? Wir müssen das I vom L dämmen. Leider grenzt die Außenwand des I an das Nachbargrundstück und darum müssen wir von innen dämmen.
Wir hatten zusätzlich noch einen weiteren Berater im Haus, auch bei ihm das Fazit: das Haus verbraucht zu viel Wärme pro Quadratmeter.
Aller guten Dinge sind drei und der dritte Berater war ein Physiker von einem Null Energie Haus Unternehmen, die nebenbei auch ökologische Dämmung anbieten. Sensationeller Termin, ich kann nur empfehlen, sich von mehreren Beratern verwirren zu lassen.
Im Endeffekt entschied bei uns, und da bin ich ehrlich, der Preis über den Zuschlag.
Angefragt hatten wir die Innendämmung für zwei Räume. Das Wohnzimmer und das Schlafzimmer sollen teilweise von innen gedämmt werden.
Wir hatten ein Angebot von Getifix mit Ambio Mineraldämmplatte angefragt.
Zusätzlich angefragt hatten wir eine Innenisolierung mit Holzweichfaser-Dämmplatten.
Darauf aufbauend noch ein Angebot mit Holzweichfaser-Dämmplatten, Lehmputz und Wandflächenheizung mit direkt Anschluss an die Fernwärme. Wiederum darauf aufbauend zusätzlich noch eine Thermische Solaranlage, Kombipufferspeicher,
Warmwasserleitungen, Solarstation, Heizkreisverteiler, quasi eine Lehmwandheizung mit eigenem Heizkreislauf, Solarunterstützung, 1000 L Boiler und Anschluss an das Warmwasser für das Bad und die Küche.
Jedes Konzept hat seine Vor- und Nachteil. Die Lehmwandheizung mit Solarwarmwasser hätte deutlich über 20.000 € gekostet, das war uns dann doch zu viel. Sicherlich ganz nett und superspitzenmäßig ökologisch, aber viel zu teuer und mit einigen unbekannten Posten im Angebot (Dach, Installation, etc.). Außerdem hätte sich das erst in über zwanzig Jahren gerechnet, selbst mit konstant 6% Preissteigerung der Fernwärme.
Wir entschieden uns für Getifix.
Der Preis von Getifix war sehr gut. Die angefragte Firma hatte, wie wir später erfuhren, vor Jahren bereits bei den Großeltern der Dame des Hauses gearbeitet. In Bad Oldesloe und Umgebung sind sie eine etablierte Größe. Getifix bot auf Nachfrage einen kleinen Rabatt für Begleitung im Blog an.
Das Live-Bloggen hat allerdings genau gar nicht geklappt, ich war fleißig am Arbeiten, daher schreibe ich erst in den nächsten Artikeln, wie eine Innendämmung mit Ambio von Getifix aussieht. Wie wird das gemacht, wie lange dauert die Montage, wie viel Vorbereitung ist im bewohnten Haus nötig, wird es dreckig, sind wir zufrieden und können wir die ausführende Firma und Getifix weiter empfehlen? Hat es sich gelohnt hat, unseren Altbau in Teilen zu sanieren und zu dämmen?
Lesen sie demnächst, wie viel Spaß wir mit den Vorbereitungen und den Handwerkern hatten. Danach erfahren sie, ob sich die ganze Aktion gelohnt hat.
Das interessiert mich sehr. Aus anderen Gründen (Denkmalschutz) kann ich nämlich auch keine Isolation außen anbringen.