Die Fortsetzung zu „Mein Blog ist essbar / Logoentwicklung Teil 1„, es folgt der zweite Teil.
Im ersten Teil wurde die Idee eines Hamburger-mit-Berliner Icons verworfen, die Berliner verstehen den Berliner nicht. Daher musste etwas anderes her.
Ich ging also zu meiner Lieblings-Vektoruschi und klagte ihr mein Leid.
Da übliche rumgeheule, ich möchte wieder erkannt werden, es soll schick aussehen und und irgendwie denn doch zum Blog und meinereiner passen.
Nach diversen Getränken in einer Bar kamen wir schnell auf das Fischbrötchen mit Currywurst.
Warum weiß ich leider nicht mehr, das hatte wohl irgendwas mit Fischköppen, fehlenden lokalen Spezialitäten und einem Hang zum Fastfood zu tun.
Die Hamburger und die Berliner haben leider keine 100% typischen Gerichte. Keinen Handkäs mit Musik, Weißwürste oder Maultaschen decken den Hamburger und Berliner Tisch.
Daher das Fischbrötchen, dass übrigends schwierig zu bekommen ist in Hamburg, zumindest gibt es keine in meinem Wohn- wie Arbeitskiez. Noch nicht mal eine dusselige Nordseetheke, die in Berlin gefühlt an jeder Ecke steht, konnte ich finden. Eimsbüttel und Ottensen, zumindest die Teile die ich täglich besuche, sind Fischbrötchen-frei.
Wikipedia-Fischbrötchen, Fischbrötchen oder ein Hamburg.de-Fischbrötchen.
Bei der Currywurst reicht die Wikipedia-Currywurst und Currywurst Berlin, da wird alles gesagt.
Aber wir waren ja noch in einer Bar und kritzelten fröhlich umher, was denn jetzt besser wird, das Fischbrötchen mit Fischkopf oder ohne, mit vitaminspendender Gemüsebeigabe und was ist mit den Pommes zur Currywurst, die passen nicht ins Logo, wieso hat der Fisch plötzlich Gräten, Fische haben da keine Flossen, die Flossen ist man nicht auf ner Schrippe, wo warst du denn im Biologieunterricht, … und so weiter.
Dummerweise ist das mit der Currywurst ja auch so eine Sache, zumindest fühlten sich einige Gäste der Bar dezent angegriffen, wer denn jetzt die Currywurst darstellen soll.
Einige Hamburger meinen, sie hätten hochstpersönlich die Currywurst erfunden, zumindest aber haben sie das in diesem ganz netten Büchlein von Uwe Timm und der Entdeckung der Currywurst gelesen.
Schlimme Sache, die Diskussion zog sich diverse Astra lang hin, niemand beachtete das Fischbrötchen, es ging um die Wurst, sogar um die Currywurst. Der Currywurstkrieg direkt vor meiner Nase, das hatte mir noch gefehlt, selten mit solchem Blödsinn beschäftigt.
Irgendwann kehrte wieder Ruhe ein, wir packten die Kritzelbildchen zusammen, bezahlten die Astra, liessen noch schnell ein paar Jungs am Kicker gewinnen und meine Lieblingsverktoruschi ging nach Hause und setzte sich vors Freehand.
Was dabei herauskam, das gibt es dann morgen.
ps.: Das Foto ist nicht so schick, aber wie bereits erwähnt, ich musste das superspitzen-Fischbrötchen selber basteln. Eine Currywurstschale nach einer schnellen Fahrradfahrt verschmiert dann auch etwas und wenn man dann beides nacheinander isst, hat man den ganzen Abend und wahrscheinlich auch die halbe Nacht lang Magen-Spaß.