update, ganz am Ende …
Das Hamburger Abendblatt berichtet heute, im Zuge des gerade stattfindenden Filmfest Hamburg, über einen neuen Imagefilm für die Hansestadt. Das liest sich so als ob es fast komplett aus einer Pressemitteilung der zuständigen Agentur abgeschrieben wurde, aber egal. Man feiert sich selbst und den Film ordentlich ab. Damit die Welt auch etwas davon hat und man zukünftig den Imagefilm auch per Google findet, schreibe ich ein paar Zeilen dazu, außerdem hat Berlin auch einen Imagefilm und ein Vergleich muss her.
Die Berliner sind so schlau den nicht bei einem Filmfest zu präsentieren, man stelle sich vor, die Berlinale beginnt mit so einem Agenturstreifen, alter Schwede, das wäre schon wieder lustig. Böse Kritiken würden folgen, alle regen sich auf, warum wurde für den Quatsch Geld ausgegeben, was hat das wieder gekostet, wie viele Minuten Ost-West sind im Film zu sehen, und so weiter.
Da sind die Hamburger entspannter.
Lassen den Film von jemanden aus München drehen der einen Hang zu slow motion hat.
Drei Minuten Hamburg, aber alles schön in Zeitlupe. Scheinbar bietet Hamburg nicht genügend Bildmaterial, da muss man die Drehzahl verringern. Es wird fleißig alles abgefeiert was man erwartet. Hafen, Stadion, Kiez, schöne Menschen. St. Pauli fehlt, dafür gibt es Astra Flaschen, aber so rumgedreht das man das schicke Logo nicht sieht. Ach ja, Autos, in dem Fall ein Mini-Cabrio, typisch für Hamburg, kommen auch vor. Ganz wahnsinnig witzig ist die Idee der Ballerina vor der Hafenkulisse, tanzende Containerkräne, puuuh, da muss man erstmal drauf kommen.
Über die Musik, naja, da bin ich lieber still, nicht so pralle.
Nach drei Minuten ist das Fisch, Hafen, Wasser Ding schon zu Ende.
Der Berliner Imagefilm ist etwas anders. Nicht das der toll wäre, ist halt auch nur von einer Agentur zusammengeklöppelte Standardware, aber die Berliner brauchen keine drei Minuten Zeitlupe, da wird ganz zackig ein Bauwerk nach dem anderen gezeigt, Museum hier, Reichstag dort, jedes Gebäude bekommt maximal zwei Sekunden. Dazu Spree-Strandbar Ding, tanzende Menschen, Konzerte, Marathon, ne Ische beim shoppen und dann ist das Ding nach etwas über einer Minute schon wieder vorbei. Sogar die Musik, eigentlich auch bekloppt, aber immerhin steigert sie sich und endet in einem fulminanten Abspann.
Hier gewinnt Berlin gegen das weichgespülte Zeitlupenmassaker aus Hamburg. Deutlich. Es gibt einfach mehr zum Zeigen in Berlin, da muss in Hamburg die Zeitlupe ran um den Clip auf drei Minuten zu strecken.
Daher, Imagefilm Hamburg vs. Berlin 1:3
hallo du nase,
hab’s zufällig gefunden. also, zur info: ich arbeite in der online-redaktion vo, abendblatt. den artikel hat ein kollege von mir frei geschrieben. einige infos stammen von mir – ich war auf der trailer-premiere vom filmfest. wenn überhaupt also, dann hat die zuständige agentur von UNS abgeschrieben. ;)