Immer wieder lese ich in der Hanseatischen Presse etwas über Kreativität in Hamburg und wie man dieses zarte Pflänzchen Kreativität fördern kann. Da wird so viel Stuss geredet, das glaubt man nicht.
Die Berliner haben es da einfach.
Billige Mieten, viele Menschen mit sehr viel Muse und Zeit, jede Menge Grünflächen in und um die Stadt, deutlich mehr Menschen aus Ländern, deren Namen der typische Hanseat noch nie gehört hat und dazu noch jede Menge Universitäten und Dinge, die aussehen wollen wir Universitäten. Das alles (und vieles mehr) sorgt für jede Menge MatschePampe im Berliner-Kreativitäts Malkasten.
Da sind jede Menge Spinner am Start aber generell darf ich sagen, dass Berlin doch einen Tacken Kreativer ist als Hamburg. (saudoofer Vergleich, aber er stimmt)
Das finden die Hanseaten doof, (echt jetzt, hiernach bekomme ich wieder jede Menge E-Mails von Hanseaten, die sich nicht trauen zu kommentieren sondern lieber per E-Mail rumheulen) auch die Hanseaten im Senat. Die bauen sich die Hafencity und dazu wurde Jürgen Bruns-Berentelg, Vorsitzender der Geschäftsführung der Hafencity Hamburg GmbH, befragt.
Der redet so herrliche Sachen über diese Kreativität.
Toll.
Sätze wie:
„Die Hafencity lebt von Gegensätzen zwischen historischer Speicherstadt und modernem Stadtkonzept und ist an der Bruchstelle zwischen Land und Wasser organisiert. Das ist das Besondere an dem Standort, schafft Aufmerksamkeit, fördert die Inspiration und bietet Raum für konzeptionelle Experimente.“ Kreativität versteht Bruns-Berentelg in einem weiten Kontext. So werde Unilever im Erdgeschoss seines neuen Gebäudes öffentlichkeitsbezogene Nutzungen integrieren. „Dadurch ist ein intensiver Austausch mit dem Konsumenten möglich, der für beide Seiten bereichernd ist und die Inspiration des neuen Ortes nutzt.“
Quelle: faz.net – An der Bruchstelle zwischen Stadt und Land
Ist das nicht prima? Die Hanseaten reden über Kreativität und gleich im zweiten Satz erscheint der Konsument. Da werden Nägel mit Köpfen gemacht. Hier gibt es keine Urban Art oder gar Stencils, nix da, Kreativität sieht in der Hafencity, laut Geschäftsführer, so aus:
Die Firma Messmer Tee hat in der Hafencity ein Teehaus eröffnet, in dem der Kunde nicht nur Tee kaufen, sondern sich auch über die Produktion informieren kann.
Quelle: faz.net – An der Bruchstelle zwischen Stadt und Land
Meine Fresse, geht einfach sterben. Ein fucking Teegeschäft?
Das habe ich zufällig letztes Wochenende gesehen. Menschenleer und einsam war das. So wird das nie etwas mit der Hafencity.
Fahrt doch mal nach Berlin, selbst die Vorgärten in Lichtenrade sind kreativer als eure komplett tote, leblose, kalte und menschenleere Hafencity.
Kreativität in der Hafencity Hamburg vs. Berlin -5000 : 32.278
Ich bin Hanseat. Und ich heule nicht. Ich poste – und stimme Dir vollkommen zu!
Die HafenCity will per PR kreativ sein. Das ist so schwachsinnig, wie eine Anzeige, in der ein Film als „der nächste Kult“ bezeichnet wird. Kult kann man nicht wie ein Etikett aufpappen, Kult „entsteht“ – weil das Produkt gut ist. Im Fall HafenCity steht ’ne Menge Blabla auf dem Papier, deswegen ist der künstliche Stadtteil aber nicht kreativ. (Nicht einmal die Sprayer haben Bock, dort Graffitis an die Wände zu bringen – aber das ist ein anderes Thema.)
Nein, die HafenCity ist nicht kreativ. Sie ist langweilig und künstlich. Ein Retortenbaby, das mächtig in die Hose gegangen ist. Vielfalt, wie Du sie in Berlin entdeckt hast, gibt es in Hamburg allgemein immer weniger. Und dabei macht doch gerade ein quirliger, unruhiger Schmelztiegel einen Teil von Kreativität aus. HafenCity? Laaahhhmm….
Schade das mit der Hafencity. Viele glatter Beton und viele Geländer die zum Skaten einladen aber nicht mehr zum Skaten benutzt werden können weil die Stadt nach einigen Wochen Noppen drauf genietet hat. Und ein Basketballplatz auf dem man nicht Spielen darf weil sich Anwohner schon nach kurzer Zeit beschwert haben und die ersten Stimmen sammeln um den Platz abzureißen. Naja alles andere als Kreativ und belebt die Hafencity! Schön anzusehen ist sie manchmal trotzdem…..
Benutzerfreundliche Langeweile
Hab heute in der Sueddeutschen einen schönen Artikel gelesen, der hier wunderbar anknüpft: http://www.sueddeutsche.de/immobilien/288/458936/text/