Ich war neulich im Hofbräuhaus Hamburg.
Es war Besuch aus Amerika da und wir hatten die Spitzenidee typisch deutsches Essen zu präsentieren.
Dummerweise hatten wir genau Null-Ideen, wo es deutsches Essen gibt (abgesehen von CurryQueen, aber das ist nicht so ganz Business tauglich) und nach kurzer Diskussion einigte man sich schnell auf das Hofbräuhaus Hamburg an der Alster.
In Berlin gab es das nie, ich weiß auch gar nicht, ob es ein Hofbräuhaus Berlin gibt. Ist aber auch egal, ich war ja in Hamburg.
Generell kann ich sagen: Mit Amerikanern ins Hofbräuhaus gehen ist ganz, ganz großes Tennis. Selten kam ich so in Erklärungsnot, selten habe ich so nüchtern soviel zu Musik geschunkelt und noch seltener habe ich versucht, Heimatliedtexte ins Englische zu übersetzen. (Hofbräuhaus-Lied)
Dazu gab es Tellergroße Schnitzel und riesige Eisbeine, die bei den Amerikanern ein mittelschweres Entsetzen auslösten. Trotz unserer verzweifelten „this is pork light“ Erklärungen haben sie nur kleine Happen von den Eisbeinbergen gegessen.
Da war dann mehr für uns da, ich habe an diesem Abend fast zwei Schnitzel gegessen und bin an der Übersetzung von „Obstler“ gescheitert.
Komischerweise fand ich es im Hofbräuhaus Hamburg gar nicht so schlimm. Die Musik ist stulle. Ein Hit jagt den nächsten und ich kann fast alles mitsingen, zumindest mit schunkeln. Aber dazu tanzen Leute und nicht mal so wenige. Sieht man ja eher selten als normaler Mensch, dass Leute zu Blasmusik tanzen.
Das Essen war auch gar nicht so schlecht, zumindest das Eisbein war gut, da kann man ja auch kaum etwas falsch machen. Dazu dann noch ein paar Liter Bier und fertig ist der Abend, der nicht ganz preiswert ist.
Das ist dann auch der Haken am Hofbräuhaus Hamburg: Die Preise. Die hindern mich auch daran demnächst mal wieder dort zu essen. Vielleicht machen wir mal eine Podcastfolge dort, aber ich kann mir vorstellen, das die Blasmusik in den Literatur-Flözen von Bosch erheblichen Schaden anrichtet und die Bergung des nächsten Text-Diamanten um mindestens 10 Jahre verzögert.
Ansonsten war das lustig, wie gesagt, mit Amerikanern ist das echt witzig.
ps.: In dem Laden gab es einen Frauenüberschuss. Deutlich. Sieht man ja auch nicht so oft.
Hofbräuhaus Hamburg vs. Berlin, da ich in Berlin nie das Vergnügen eines Hofbräuhaus-Besuches hatte, gehen die Punkte nach Hamburg. 5:0
Obstler=fruit-spirit oder fruit strong liquor, es gibt in der amerikanischen Umgangssprache auch den begriff: schnapps, wo der wohl herkommt ?