Radwege Hamburg vs. Berlin

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uploaded by jonas_k

In den letzten Tagen gab es einige Zeitungsartikel über Radfahren in Berlin. Daher dieser Artikel.

Radwege und Fahrradfahrer sind in Hamburg eine seltene Spezies. Bekanntlich ist Hamburg die Fahrradfahrer unfreundlichste Stadt in Deutschland.

Man kann das an einem simplen Beispiel ganz wunderbar erkennen.

Berlin:

Unter den Linden machen die Radler inzwischen 25 Prozent des Verkehrs aus

Quelle: Tagesspiegel – Berlin wird immer fahrradfreundlicher

Hamburg hingegen hat den Jungfernstieg. Der ist an sich bereits nicht so toll wie Unter den Linden aber in Bezug auf Fahrradfahrer wird das Elend in Hamburg deutlich.
Der Jungfernstieg ist für Radfahrer praktisch nicht nutzbar.

Da hat jemand nachgedacht und den Radweg auf den Gehweg gemalt. Damit der auch ja nicht funktioniert, ist der Jungfernstieg doch der am stärksten frequentierte Gehwege in Hamburg.

Hamburg wird es nie verstehen.
Die Berliner sind da schlicht weiter. Was soll man auch machen?
Der Liter Diesel kostet inzwischen 1.50€ und weder das noch ein Auto kann sich der Berliner leisten.
Darum fährt er Rad.
Soweit eine gute Idee und Delegationen aus Paris, London und was weiss ich woher besuchen Berlin und fahren mit dem Rad. Es gibt kaum eine Großstadt auf der Welt, in der so viel Radfahrer unterwegs sind.

Berlin hat sogar eine Radverkehrsstrategie. Was auch immer das ist, aber es funktioniert. Steht auch beim ADFC Berlin

Der Senat schätzt, dass bereits rund zwölf Prozent der Wege in Berlin mit Pedalkraft zurückgelegt werden.

Quelle: Berliner Zeitung – Ans Wasser – und dann immer geradeaus

Davon ist Hamburg noch diverse Lichtjahre entfernt.
Radfahren in Hamburg ist ein ständiges „dem Tod von der Schippe springen“. Hamburg ist eine Autostadt. Durch und durch. Daran ändert auch ein neuer Radweg auf dem Jungfernstieg nichts.
Wer sich auf den Seiten des ADFC Landesverband Hamburg umsieht,

Berlin macht munter weiter und geht uneinholbar in Führung.

„Vom Stadtzentrum bis zur Stadtgrenze fast nur am Wasser entlang und meist im Grünen – in welcher anderen Millionenstadt gibt es so was schon?“ Gemeint ist das Berliner Teilstück des Radfernwegs nach Kopenhagen.

Quelle: Berliner Zeitung – Ans Wasser – und dann immer geradeaus

Davon träume ich noch nicht mal in Hamburg. Schade eigentlich.

Radwege Hamburg vs. Berlin – Der Schwarz-etwasgrüne Senat wird daran nichts ändern können. Radfahren in Hamburg ist ein völliges Elend und das wird noch mind. 20 Jahre so bleiben.

-80000 : 10000

via: hauptstadtblog – Keine Radpiste im Mauerpark

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10 Gedanken zu „Radwege Hamburg vs. Berlin“

  1. Die Bewertung kommt hin. Zumindest auf der Hamburg-Seite. :-(

    Der „ach-so-schöne“ Jungfernstieg ist das Letzte. Den Fahrradweg auf dem Fußweg untergebracht, erkennt man ihn nicht, weil er sich kein Stück vom restlichen Gehweg abhebt. Da ist zwar so eine dünne dunkle Linie und alle 100 Meter ein Mini-Fahrrad in die Mitte des Weges eingelassen, aber wirklich als Radweg erkennt man das nicht. Auch nicht die Fußgänger, die sich denken „Hey, was für ein schön breiter Fußweg“ und schon laufen sie auf des Pedalers Revier, der klingelt und wird dafür noch angemeckert… Voll daneben geplant.

    Aber schön, dass sie die Bäume in der Mitte der (Auto-)Fahrbahn rausgerissen haben. So haben die Autos mehr Platz. :-(

  2. pffft. wer braucht schon radwege. ich finde hamburg geht ganz gut mit dem fahrrad. zumindest in der altstadt. kiez geht gar nicht, da haste sofort nen platten von wegen den ganzen scherben und so. und am jungfernstieg gilt halt: augen zu und durch.

  3. Pingback: Magerfettstufe
  4. Dazu muss man sagen: der größte Feind des Radfahrers ist nicht das Auto, sondern andere Radfahrer. Fahren ohne Licht, auf der falschen Seite, weichen generell nicht aus und wenn man mal einen Bekannten entdeckt, dann bleibt man natürlich auf dem Radweg stehen, um zu plaudern.

  5. Da fehlt die zweite Satzhälfte: „Wer sich auf den Seiten des ADFC Landesverband Hamburg umsieht, “

    Ansonsten: Vor dem schillernden Von-Beust-Senat gab es in Hamburg einige gute Ansätze, so sind z.B. die Velorouten um die Jahrtausendwende entstanden. Das wurde aber damals von CDU+Schill – den Wahlkampfsversprechen folgend – völlig fallen gelassen. Fortan galt: Der Autoverkehr hat die höchste Priorität, die anderen können sich ja anpassen. Dies zeigte sich in vielen, vielen Dinge, so ist es auch kein Zufall, dass seitdem kaum mehr neue Fahrradhäuschen mehr entstanden sind: Falls an der gleichen Stelle auch ein Auto parken kann, wird das Haus nicht mehr genehmigt.

    So allmählich scheint sich das wieder zu besser, nicht erst seit Ole begann mit Grün zu flirten.

    Ich bin sehr gespannt, wie die Stadt aussieht, wenn ich in ein paar Jahren wieder hierher ziehen will!

  6. Naja, andere Radfahrer und auch Fußgänger. Aber kein Wunder, wenn der Radweg auch an den Rand eines sowieso schon viel zu schmalen Fussweges gedrängt wird. Ganz ordentlich ist der Umbau der Kreuzung Glacischaussee und Feldstraße gelungen, obwohl es auch hier einiges zu verbessern gäbe.

    Hamburg hat allerdings inzwischen auch ein Fahrradforum, das noch in der letzten Legislatur eine Radverkehrsstrategie für Hamburg erarbeitet hat. Wie erfolgreich die Umsetzung sein wird, kann ich allerdings noch nicht abschätzen. (Hoffentlich mit einer grünen Senatorin besser als vorher).

    Hier der Link zum Fahrradforum und der Radverkehrsstrategie:

    http://fhh.hamburg.de/stadt/Aktuell/behoerden/stadtentwicklung-umwelt/mobilitaet-verkehr/fahrrad/radverkehrsstrategie-fuer-hamburg.html

  7. haha, zum scherbenproblem: da hat die stadt eine gute strategie. hier in der schanze und auch sonst rund um st. pauli lassen die einfach die ganzen kopfsteinpflaster verwittern. so wird man zwar bis auf die knochen kaputtvibriert (das fahrrad verliert dabei diverse muttern und andere nicht angeschweißte teile), dafür verschwinden aber zerschmetterte flaschen nahezu vollständig in den sich weitenden fugen. hat doch auch was…

  8. HA! Drülf Milliarden Punkte für Münster! Wikipedia: „Von den rund 1,3 Millionen Fahrten täglich werden in Münster je nach Quelle etwa 35% bis 40% mit dem Fahrrad zurückgelegt, somit hat die Stadt den höchsten Radverkehrsanteil in ganz Deutschland.“

  9. Also Radfahrer gibt’s in Hamburg auch ne ganze Menge. Ich gehöre dazu, und zu Stoßzeiten und bei schönem Wetter fühlt man sich wie in einer Völkerwanderungskarawane.

  10. Naja, aufs allzu hohe (Draht-)Roß sollten sich manche Radfahrer auch nicht setzen, wenn sich mal ein Fußgänger auf die (oft schlecht markierte) Radwegsseite verirrt. Wüste Beschimpfungen verbessern das Klima da nicht. Besonders, da eh jeder Bürgersteig, ob gekennzeichnet oder nicht, von selbigen benutzt wird, und oft auch noch in falscher Richtung, nachts ohne Licht und trotz himmlisch freier Straße. Wundert mich, daß da nicht mehr Zusammenstöße passieren… das Verständnis bei der „gehenden“ Bevölkerung hält sich resultierend in Grenzen.

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