Twitter, Re:publica und Twittertools

Direkt zu den Twitterlinks.

Aus aktuellem Anlass noch einmal etwas zu Twitter und der Re:publica. Diesbezüglich schlagen gerade sehr viele Menschen in diesem Blog auf.

Dazu eine kleine Geschichte von Internet-Opa Sven (war ja letztes Jahr, also damals).
Auf der Re:publica 2007 hat meine Wenigkeit angefangen mit Twitter. Das war ein lustiges Spielzeug, ich habe per SMS getwittert dass ich beim Friseur war, S-Bahn gefahren bin und diverse andere Geschichten kamen per Twitter ins Blog. Gleichzeitig habe ich gelernt, dass bei 999 SMS im Posteingang mein Handy den Geist aufgibt und sich die 5ct pro gesendeter SMS doch auf 50€ addieren können. (Wir hatten damals ja nix, cellity hat erst nach der Re:publica den Twitterclient entwickelt)

Ich habe Twitter zum mobilen Bloggen genutzt.
140 Zeichen lange Anmerkungen von einem Typen, der sowieso die ganze Zeit über Berlin und Hamburg schreibt. Das hat prima funktioniert, es gab jede Menge Lob aus dem Bekannten- und Freundeskreis für die „Geschichten“ aus Berlin, die wurden und werden immer noch in der Twitterbox da oben rechts angezeigt. Siehe: Da sitzt einer beim Frisör und bloggt über Twitter… (Hallo Feedleser: Das sieht man nur im Blog)

Ich habe glücklicherweise ein Thema und kann mir, wenn ich in Berlin bin, den Arsch abtwittern angesichts der vielen Kleinigkeiten die mir auffallen.

Aber das ist Schnee von gestern. Twitter ändert sich, bzw. die Nutzung von Twitter ändert sich gerade massiv.

Auf der Re:publica 2008 ist Twitter in der ‚Masse‘ angekommen.
Scheinbar twittert plötzlich jeder und freut sich nen Keks über das ganze Ding. Klar, habe ich auch gemacht, Twitter ist echt lustig wenn man damit anfängt. Alles geht so schnell, man kann sich vernetzten, mit einander ‚reden‘, anderen erzählen, dass das Klopapier alle ist und ähnliche Späße machen. Eine ganz wunderbare Sache.

Witzig, dass ich jetzt hier sitze und denke „Verdammt, letztes Jahr hat das keine Sau interessiert, warum plötzlich jetzt?“. Twitter in der Zeitung, in der Tagesschau, auf Spiegel online und was weiß ich noch wo. Überall eben. Re:publica08 und Twitter sind das, was von der Re:publica08 übrig bleiben wird.

Eine gute Frage auf die ich keine Antwort weiß. Ich sehe nur die Änderung. Die Leute nutzen Twitter nicht mehr um zu sagen, was sie machen. In der Masse gesehen ‚reden‘ sie tatsächlich miteinander. Wer geht wohin, wer trinkt wieviel Bier, wo trifft man sich am Abend, wer besucht welche Session und so weiter.

Das ganze Ding entwickelt sich hin zu einem öffentlichen Chat. Faszinierend und ein klein wenig beängstigend.

Man darf nicht vergessen, dass es zahlreiche andere Spielarten der Twitternutzung gibt. Einige veröffentlichen nur ihre neuen Blogpost, andere schreiben tatsächlich nur, was sie gerade machen, einige posten nur Links zu lustigem Kram, es gibt LOLcat twitterer, Verkehrstau-Nachrichten, Wahlergebnisse, Unwetterwarnungen, Meldungen, wenn etwas passiert und andere sinnvolle und nutzlose Sachen. Siehe die Links am Ende des Beitrages.

Wie gesagt, Twitter ist inzwischen in der „Masse“ angekommen (Masse ist mit Vorsicht zu geniessen, es sind nur die Blogfuzzies und Internetfuzzies, die sind keine echte Masse).

Selbst die BILD hat einen Twitteraccount und das ist, zu meiner Schande muss ich es gestehen, ein lustiger Account, die BILD und Twitter funktionieren ganz wunderbar zusammen, schafft die Bild es doch niemals die 140 Zeichen voll auszuschöpfen, außerdem verlinken sie auf Tittenbilder und das ist per se erfolgreich.

Nach der Re:publica wird jeder sagen: „Tolle Sache, wir hatten Spaß aber schade, dass ich den Kram nicht wiederfinde“.

Da kann Internet-Opa Sven dann sagen: Siehste! Hättest du mal gebloggt. Wer bloggt der bleibt.
Für die Vernetzung auf einem Event ist Twitter ganz wundervoll, das erzählen die üblichen Verdächtigen auf diversen Twitter Barcamp Sessions immer wieder, aber zum Geschichten schreiben die später gelesen werden sollen ist Twitter völliger Quatsch.

Das ist schade, denn es gibt gewiss jede Menge Geschichten auf der Re:publica und die findet man jetzt nicht, die sind in Twitter verschwunden und wenn man nicht weiß, dass es eine Suchmaschine für Twitter gibt, findet man die auch nicht wieder.

Da ich einer von diesen üblichen Verdächtigen bin, die auf Barcamps Sessions zu Twitter halten und mich beruflich auch oft Twitter nutze, hier noch einmal die neu kommentierten Twitterlinks.

Twitterlinks:
Eine umfangreiche deutsche Liste mit Tools, Suchmaschinen, Erklärungen und nutzlosem aber lustigen Kram rund um Twitter. Eine bessere Sammlung zu Twitter gibt es in D schlicht nicht, nimm die hier.


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12 Gedanken zu „Twitter, Re:publica und Twittertools“

  1. 140 zeichen sind NOCH zu viel ~ sumsumm: twitternde ABC-blogger sind genauso geil auf publicity wie die schreihälse von BILD.

  2. Hi!

    Du hast es echt getroffen. Twitter ist super als „öffentlicher Chat“ bzw. LiveTicker von solchen Events!

    Es lohnt sich, Kleinigkeiten aktuell zu Twittern, die ich nie im leben bloggen würde und auch morgen oder nächste Woche egal sind.

    Gruss!

  3. Pingback: links for 2008-04-04
  4. ich finde twitter super, denn manchmal hat man eben nur kleinigkeiten zu berichten und die passen da super hin….für nen blogeintrag einfach zu kurz, für twitter optimal ;-)

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