Regenbogencamp Prerow – der beste Urlaub seit Jahren.
Falls sie gerade im Regen stehen / zelten oder sonstwie schlechte Laune haben, sollten sie nicht weiterlesen. Hier scheint mir die Sonne aus dem Hintern, hier besteht jeder Buchstabe nur aus goldgepöckelter Harmonie und Glitzer-Hasen, seit Jahren hatte ich keine so tolle Woche wie diese.
Ich war eine Woche mit Frau A. und Sohnemann H. zum Camping im Regenbogencamp in Prerow. Für Stammleser: ich bin kein Ich mehr sondern wieder ein Wir, einer der Gründe, warum das alles so superduper war, aber das erzähle ich zu anderer Gelegenheit nicht.
Zelt
Wir hatten ein Mietzelt.
Ein riesengroßes Zelt, unglaublich viel Platz, sauber, mit Küche, Tisch, Stühlen, einem Herd, Licht, Strom, zwei Schlafdingens und festem Fußboden. Für Campingmuffel sehr, wirklich SEHR zu empfehlen. Wir müssen kein Zelt/Geschirr/Kocher etc mit schleppen, sondern „nur“ das übliche Gepäck (das alleine bei einer Woche Familienurlaub ungefähr 4 Tonnen wiegt, sie kennen das vielleicht). Ein Foto von diesem Zelt finden sie dort.
Im Mietzelt ist Geschirr, Besteck, Wasserkocher, Gläser, Tasse, vier Matratzen und Lattenroste vorhanden. Ich mag das sehr, denn ich kann im Zelt stehen, mit 1,90m eher nicht üblich in einem Zelt.
Wir waren bereits zum dritten Mal auf diesem Campingplatz.
Ruhe
Was sie auf den folgenden Fotos und im Text leider nicht sehen, bzw. hören können:
die Ruhe auf dem Campingplatz.
Einer der Gründe, warum wir dort waren. Es ist unglaublich ruhig. Die Ostsee plätschert vor sich hin, Vögel zwitschern, die Millionen Schwalben fliegen ihre Kamikaze-Manöver, kleine Karnickel hoppeln Morgens und Abends über den Platz, der Wind rauscht leicht durch die Baumwipfel der knorrigen Strandkiefern, ich gehe die ganze Zeit Barfuß auf Sand, es ist warm, entschleunigt, in Zeitlupe und toll.
Zumindest in der Nebensaison. Ich kenne den Platz nicht in der Hauptsaison, da kann das sicherlich anders sein. Aber darum geht es nicht.
Von der einen Seite sieht der Platz so aus.
Regenbogencamp Prerow – bis ganz da hinten nur Zeltplatz
Wenn man dann eine Weile läuft gelangt man irgendwann zum anderen Ende, oben als kleiner Punkt zu erkennen, da sieht es dann so aus:
Das andere Ende des Regenbogencamp Prerow
Man steht schon im Grünen. Am Rand eines Naturschutzgebietes. Da war es wirklich, WIRKLICH sehr ruhig. Sensationelle Erinnerung, ich höre beim tippen quasi das Meeresrauschen.
Dahinter kommt dann nur noch Grün.
Der Campingplatz endet am Naturschutzgebiet
Da war ich aber nicht, das war mit zu weit, ich gehe erst mal zu unserem Zelt zurück. Jedes Zelt hat eine solche Nummer, wir waren auf Platz 642
Zeltplatznummer im Regenbogencamp Prerow
Die Nummer müssen sie sich merken, falls sie nachts betrunken das eigene Zelt suchen und sich noch nicht auskennen, die Nummer hilft dann sehr. Nicht, dass ich das gemacht hätte, aber die Damen und Herren an der Spülstation erzählen faszinierende Geschichten dazu.
Auf dem Weg zum Geschirr spülen habe ich fast immer Kaninchen gesehen. Nicht das Kikaninchen, dazu komme ich am Ende.
Niedlich was? Die hoppelten da immer rum, sehr zur Freude von H.
Er freute sich auch sehr über die Ostsee, die an dieser Ecke meistens völlig Kindgerecht ist. Sie ist nicht tief, meistens ruhig und vor allem ist immer Wasser da, was an der Nordsee unverständlicherweise oftmals nicht der Fall ist.
Die beiden da hinten stehen nur bis zur Hüfte im Wasser (Junge, sind die weit draußen).
Badewanne Ostsee. Die zwei Leute stehen nur bis zur Hüfte im Wasser
Wir waren in der Woche vor Hauptsaisonbeginn im Regenbogencamp Prerow. Vor Hauptsaison bedeutet: Leerer Strand. Ruhiger Strand. Und das sieht so aus.
So sieht der Strand vorm Regenbogencamp aus
Hier gehe ich mit H. zum Strand und wir lassen Drachen steigen. Man beachte meine Urlaubsmütze. Da meine Haare inzwischen vom Kopf zur Schulter abwandern (die Memmen) muss ich mir am Strand aus Sonnenbrandgründen selbst bei bewölktem Himmel etwas auf den Kopf setzten. Erzählt einem auch niemand in der Schule, dass man so endet, aber egal, die Mütze ist etwas zu klein, aber toll.
Am leeren Strand Drachen steigen lassen ist wundervoll. ich habe jetzt eine dieser Erinnerungen, die ich bislang nur aus Kinofilmen kannte. Der eigene Sohn rennt quietschend vor Glück mit einem Drachen über den Strand. Da muss man aufpassen, dass er nicht bis in den nächsten Ort rennt. Faszinierend, wie schnell ein Dreijähriger mit einem Drachen in der Hand wird.
Geh zum Meer und lass deinen Drachen steigen
Im Gegensatz zu anderen Bloger im Zelt hatten wir Glück mit dem Wetter. Die meiste Zeit sah der Himmel so aus, hier der Himmel über dem Zelt Richtung Norden:
und hier der Himmel über dem Zelt Richtung Süden. Fragen sie nicht, warum das so anders aussieht, ich habe irgendeinen Knopf in Picasa geklickt und schwupps, war der Himmel blauer als blau.
Falls das bislang alles zu langweilig war: die Ostsee kann erstaunlicherweise auch Wellen. Und ich war in den Wellen drin. Aus Gründen wollte ich wenigstens einmal richtig baden und musste das, wiederum aus Gründen, am letzten Tag machen. Da gab es Wellen und verflixt, war das anstrengend mit den Wellen. Aber auch wieder toll. 14 Grad Wassertemperatur machen zwar sooo klein, aber wenn die Sinneszellen in der Haut abgefroren sind, klappt das auch bei solchen Temperaturen. Beachten sie die Sandburg, daran haben bereits ganze Generationen gebaut, eine Art Kölner Dom am Strand. Sieht man mich auf dem Bild? Hach, das war super.
Ansonsten ist Prerow, der Ort neben dem Campingplatz, doch recht übersichtlich. Supermarkt, so ein Hafenpromenadendings, wie jedes Mal waren wir beim Fahrradverleih und netterweise gab es wieder eine Comicausstellung. Gute Cartoons, kann man hingehen. Die haben eine eigene Seite Cartoonair am Meer und selbst Fil und Sharky kommen dahin und spielen in Prerow ihre Show. Überhaupt ist Prerow kulturell im Sommer gut dabei.
Wir haben zufällig den Christian von Kikaninchen gesehen, der im echten Leben wohl Puppenspieler ist. War das toll. Ich mit Kind im Theater. Eine meiner aller-aller-allerschönsten Kindheitserinnerungen mit dem eigenen Kind nochmal gemacht. Mit Papa im Theater. Außerdem war es ein gutes Puppenspiel. Hase und Igel, der Hase stirbt am Ende, großes Drama bei den Eltern, (was? der ist tot? Au weia), die Kinder eher so: „ist der Hase jetzt Tot? Ja. Ok.“. Ich liebe Puppenspiel. Kudos an alle, die dafür verantwortlich sind.
Christian Bahrmann nach der Vorstellung in Prerow
So. Jetzt gehen mir die Fotos aus. Vor lauter Urlaub habe ich natürlich keine Fotos gemacht. Warum auch? Ich habe gegrillt, Sandburgen gebaut, Fußball gespielt und habe mit Senioren an der Spülstation geschnackt.
Am Abreisetag, wenn man um ca. 10 Uhr das Zelt verlässt, kann man prima nach Rostock fahren und den Zoo besuchen. Ein sehr schöner Zoo, super für Kinder mit jeder Menge Lernkram zwischendurch und Wasserbasteleien. Das war auch sehr schön. Volle Empfehlung dafür. Zufällig haben wir gesehen, wie Geparden gefüttert werden. MEINE LIEBLINGSTIERE (ich sag doch, es war eine tolle Woche). Die werden sogar gekrault von den Tierpflegern. Das fand ich dann doch krass, ich meine, das sind Raubtiere mit Zähnen soooo lang, aber ich lerne immer wieder dazu. Auch das Erdmännchen ganze Hühner fressen war mir neu.
Falls sie dieses Jahr nochmal zelten wollen: Fahren sie in der Nebensaison ins Regenbogencamp Prerow. Dort ist es preiswerter als anderswo, liegt wohl am FKK-Strand. Wobei das mit dem FKK völlig untergeht wenn alle mit Badehose am Strand herumlaufen.
Warum ein Gurkenglas und ein Töpfchen beim Camping eine super Sache sind, erzähle ich dann beim nächsten Mal.
Für das Archiv: Der vorherige Besuch in Prerow war so: Camping im Regenbogencamp
Toll, toll, toll!
Und Glückwunsch zum Wir!
Hach. Man möchte sofort losfahren.
hach!
Prerow ist toll. Noch toller ist: Ahrenshoop. Das zudem den Vorteil hat, mehr oder weniger um die Ecke von Prerow zu liegen, so dass man problemlos mit einem Mitefahrrad hinfahren kann. Und in Prerow einen Bienenstich in einem recht niedlichen Café zu trinken, das, soweit ich mich erinnere, Teestübchen heißt. Oder Teehäuschen. Oder irgendwas anderes mit Tee. Sagte ich schon, dass Prerow toll ist?
@Zahnwart: Es ist die Teeschale. Und ja, der Bienenstich da ist wunderbar. Der Rhabarberkuchen auch. Vom Tee gar nicht erst zu reden…am besten schmeckt er in der kleinen blauen Nische.
Grandios ist der Darßer Weststrand. Vom Regenbogencamp aus kann man bequem hinwandern. Für Wandermüde gibts auch Kutsch- und Kremserfahrten (bis zum Leuchtturm). Und weil der Weststrand so herrlich lang ist und viele nur in Leuchtturmnähe bleiben, haben Wanderfreudige den Weststrand etwas weiter südlich (Richtung Ahrenshoop) dann quasi für sich allein.
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