Twitterlesung Next09 Hamburg vs. Re-publica09 Berlin

Twitterlesungsteam auf der Next09
Twitterlesungsteam auf der Next09

Ich bin ein großer Fan der Twitterlesung. Eine tolle Sache, die es so nur hierzulande gibt. Auf einer Twitterlesung werden, grob thematisch zugeordnet, einzelne Tweets vorgelesen. Meistens sind die Tweets irgendwie lustig, manchmal stimmen sie nachdenklich und ein solcher Abend war bislang immer ein ganz großer Spaß.

Da steht bewusst war, denn gestern gab es eine Twitterlesung, die irgendwie nicht zündete.

In Berlin waren 300 Leute bei der Lesung und fast alle hatten ganz großen Spaß. Es wurde laut und schallend gelacht, es gab Applaus, eine Zugabe und hinterher waren alle glücklich. Seit der Twitterlesung in Berlin sehen viele Leute Twitter mit ganz anderen Augen. Die Erkenntniss, dass es da nicht nur Schwachsinn sondern durchaus die ein- oder andere Perle gibt, vergisst man nicht. Siehe dazu: die größte Twitterlesung aller Zeiten.

Twitterlesung auf Re:publica 09
Twitterlesung auf Re:publica 09

Ganz anders die Twitterlesung auf der Next09 in Hamburg. Drei Leute auf der Bühne, die ersten zwei Reihen hatten Spaß und haben ab und an verschämt gelacht aber die restlichen 300 Zuschauer schwiegen Eisern. Der Bühnentod schlechthin. Witze, die nicht verstanden wurden, Sprüche, die nicht zündeten und ein Publikum, dass im Laufe der Lesung immer kühler und stiller wurde. Das war schon erstaunlich.

Ich habe da so meine Theorie, warum das so war. Die schreibe ich aber nicht hier rein.

Comedy ist ein knochenharter Job. Das habe ich auf der Twitterlesung in Hamburg wieder erlebt. Dieser tragische Moment, diese eisige Stille direkt nach einem Witz, die Stelle, an der eigentlich alle lachen sollten, dass ist jedesmal ein Drama. Diesen Moment gab es gestern Abend sehr oft und das Team auf der Bühne tat mir schon ein wenig Leid. Trotzdem haben sie das durchgezogen und zum Ende hin taute das Publikum dann doch minimal auf und man kann, wenn man will, von einer halbwegs gelungenen Lesung reden.

Ganz klarer Fall, die Punkte gehen nach Berlin. Da wurde gelacht, geklatscht und das Publikum hatte Spaß. In Hamburg war das schwierig, die hanseatische Kühle hat sich nicht mit der Lesung vertragen. Schade eigentlich. Ich bin sicher, dass das Team der Twitterlesung beim nächsten Mal aus diesen Fehlern lernt. Dazu sind sie ja da und das ist auch gut so.

Twitterlesung Next09 Hamburg vs. Re-publica09 Berlin 14:140

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7 Gedanken zu „Twitterlesung Next09 Hamburg vs. Re-publica09 Berlin“

  1. Ich war auf der Lesung in Berlin. Nett. Die auf der Next habe ich nicht erleben dürfen. Wie ich aber aus verschiedenen Ecken zur Berliner Lesung gehört habe, scheinen die Leser leider sehr oft sich selbst, oder nur einen sehr begrenzten Kreis von ewig Wiederkehrenden zu lesen. Was schade ist. Wo sind denn die angepriesenen „Perlen“? – Vielleicht lag es daran? Oder: Hat sich das Programm von Berlin zu Hamburg verändert? Wenn nicht… – vielleicht kannten die Next-Besucher schon die Lesung?

    Wie gesagt, ich war nicht da, kann also meinen Gedanken freien Lauf lassen. :-P

  2. Was nicht tötet härtet ab?
    Ich bin jedenfalls gestern(zu Hause, vorm Laptop)bei den #next09 Tweets zur Lesung ein kleines bisschen mit gestorben.
    Gute Tweets zu finden, die für eine Lesung was hergeben, ist ohnehin nicht sooo einfach.
    Eine Lesung auf die Beine zu stellen, die bei einer so speziellen Zielgruppe zündet, offensichtlich noch schwieriger als erwartet.

    Nächstes mal funkt’s wieder.
    Sicher.
    :)

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