Ich bin heute über einen Spruch von Erich Kästner gestolpert:
Wenn’s schon nicht gelingt, die tatsächlichen Probleme zu lösen – die Arbeitslosigkeit, die Flüchtlingsfrage, die Steuerreform -, dann löst man geschwind ein Scheinproblem. Hokuspokus – endlich ein Gesetz! Endlich ist die Jugend gerettet! Endlich können sich die armen Kleinen am Kiosk keine Aktphotos mehr kaufen und bringen das Geld zur Sparkasse.
Quelle: Amokläufer unter sich – Bericht über eine Reise nach Absurdistan – Teil 3
In dieser sehr langen drei-teiligen Reihe geht es um den Versuch einen indizierten Film zu kaufen. Wer seinen Wissen ein klein wenig erweitern will, wird da jede Menge Spaß haben. Filmgeschichte und die absurdesten Begründungen für Indizierung von Filmen.
Das ist Lesenswert und ganz am Ende kommt Erich Kästner zu Wort. Ich schätze Erich Kästner sehr und sein Satz aus den 50er Jahren passt auch heute noch (auch wenen wir mit Aktfotos keine Probleme haben – noch nicht).
Zensursula und Winnenden, Kinderpornos und Amoklauf – schnell her mit den Gesetzen – das ändert sich leider nie, die Leute wollen das so, das wusste schon Herr Kästner. Er hätte zwar niemals das Wort Absurdistan (das gab es damals noch nicht) benutzt, aber diese Geschichte hätte ihm sicherlich gefallen.
Bericht über eine Reise nach Absurdistan
- Wie ich einmal versuchte, einen indizierten Film zu kaufen – Teil 1
- Einmal gefährdungsgeneigt, immer gefährdungsgeneigt – Teil 2
- Amokläufer unter sich – Teil 3
Erich Kästner Hamburg vs Berlin, ich sollte mehr über ihn schreiben. War der eigentlich mal in Hamburg oder nur in Berlin? Ich weiß es noch nicht, werde es aber nachschlagen.
Bis dahin, Erich Kästner Hamburg vs Berlin 0:5
1 Gedanke zu „Erich Kästner Hamburg vs Berlin“
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