Jaja, scheiß Titel, aber jede Menge Geschichte und Zahlen.
In Sachen Abwasser bieten Hamburg und Berlin tolle Geschichten. Beide Städte waren damals Pioniere und haben die ersten Abwassersysteme auf dem europäischen Festland gebaut.
Foto Hot Raw Sewageby Stuck in Customs
Los ging es in Hamburg:
William Lindley, ein englischer Ingenieur, gilt als der Gründer der Abwasserentsorgung. Er hat in Hamburg, im Jahre 1842, in der Straße Große Bleichen die erste moderne deutsche Kanalisation gebaut.
Dann erst kam Berlin:
In Berlin ging es erst etwas später los. 1873 baute James Friedrich Ludolph Hobrecht zwei Zentrale, von Ost nach West durch das Stadtgebiet laufende Kanäle. Hobrecht hat sich die Abwassersysteme in Hamburg, Paris und London angesehen und aus allen das Beste genommen um es in Berlin anzuwenden.
Die Hamburger leiteten anfangs alle Abwässer per Schwemmkanalisation im Freigefälle unterirdisch in die Elbe.
Im Gegensatz dazu setzten die Berliner von Anfang an auf sogenannte Riesel-Felder. Außerhalb der Stadt wurde der ganze Kram auf Wiesen gepumpt und sich selbst überlassen.
Macht man heutzutage nicht mehr. (Nett auch: Auf den tausenden Hektar Rieselfeldern wurde versucht 4 Millionen Bäume zu pflanzen. Hat aber nicht geklappt, die sind fast alle eingegangen, der Boden ist zu stark belastet und verseucht).
So ging das dann munter weiter.
Wer mehr wissen will:
hamburgwasser – Geschichte der Trinkwasserversorgung und Abwasserbeseitigung in Hamburg
berliner-unterwelten – Geschichte der Berliner Kanalisation
Die Hamburger hatten zuerst ihre Kanalisation, daher Punkte für Hamburg.
Aus Hackepeter wird Kacke später – Abwasser Hamburg vs. Berlin 10:0