Mit dem Rad zur Arbeit – Teil sieben

Nach über einem Jahr habe ich endlich ein Ebike, ein Pedelec gefunden und fahre seit gestern, Montag 9.3.2020 mit dem Rad zur Arbeit.

Gazelle vento c7 hmb Diamant Gold, 28 Zoll, Shimano Nexus, 7 Gang, 57cm mit Thudbuster Dingens am Sattel

Ich habe in den letzten Monaten immer wieder in etlichen Fahrradläden nach einem Rad für mich gesucht und nichts gefunden (Anforderung war simpel: 140kg Gesamtgewicht Zulassung, Nabenschaltung, unter 2000€ und passende Größe für mich). Aber, und es bleibt erstaunlich, es gibt solche Räder nicht im Handel, die sind immer ausverkauft.

Die Räder im Handel sind entweder zu klein oder die Räder sind deutlich zu teuer (solche SUV vollgefederten Hobel mit viel zu dicken Reifen ab 3500€ aufwärts).

Alternativ gibt es noch Räder aus Manufakturen aber da steht dann 5000€ auf dem Preisschild und bei aller Liebe zum Fahrrad, aber ernsthaft?

Dann kam Corona und seit Mitte Januar weiß ich leider, dass der Transport und Industrie in China brach liegen (Vorteil wenn man in einem Geschäftsreisebüro arbeitet, da wird das Drama sehr früh sichtbar).

Jedenfalls dachte ich, hey, dieses Jahr gibt es bestimmt nicht viele neue Räder im Handel, weil Corona. Der ganze Kram kommt ja irgendwie aus China.

Ein letzter Versuch ein Rad von Stevens (Firma aus Hamburg) zu kaufen endete im sehr freundlichen Fachhandel mit „lieferbar frühesten ab Ende Juli“. Ohne Probefahrt, ohne alles, einfach bestellen und monatelang warten, bis das Rad kommt. Habe mich bedankt und dann bei B.O.C. tatsächlich ein „normales“ Rad gefunden.

Man sieht es auf dem Foto oben. Das ist jetzt Teil meines Gehalt mit Leasing und allem, so ganz versteht Leasing ja niemand, ausser man arbeitet als Steuerberaterin.

Mit dem Rad zur Arbeit, durch die Stadt, es ist erstaunlich grün, mind. 10km fahre ich an der Wandse oder durch Parks.

Ich mache das, weil Wampe, zu wenig Bewegung im Alltag und das Rad ist die einfachste Möglichkeit, am Morgen und am Abend Bewegung zu bekommen. Die Apple Watch kapiert das sogar, wusste ich nicht, aber die erfasst das automatisch und das sieht gut aus in Sachen Bewegung.

Screenshot apple watch

Jetzt geht es ans optimieren der Route. Ampeln einsparen. Bessere Straßen finden. Abwägen zwischen schneller Straße und Scheiß-Straße, denn in Hamburg sind die Radwege weiterhin größtenteils Scheiße.

Ich nutze dafür die mittelgute Bike Citizen App, die mir schon viele Abkürzung gezeigt hat, die aber leider oft abstürzt und irgendwie nervt.

Dank der bike citizen App kenne ich jetzt Teile des geplanten und bereits gebauten Velo-Routen Netz in Hamburg.

Am Wochenende war ich mit dem Rad in Veddel, in der BallinStadt und fuhr dort auf der Velo-Route an der Elbe entlang und das ist echt super.

Die Velo-Route Volksdorf-Innenstadt ist noch im Bau. Ebenfalls gebaut wird an der Alster, da passiert irgendwas mit den Velo-Routen und ich hoffe sehr, dass es dadurch besser wird, denn meine Route ist ok, ich kann fahren und es läuft, bis eben zu Alster. An der Alster wird alles richtig Scheiße. Richtig schlimm scheiße. Viel zu wenig Platz für tausende Menschen auf dem Rad. Dazwischen Hunde und Kinderwagen und Spaziergänger und Autos, die es eilig haben und es ist für alle großer Mist.

Ich freue mich sehr, dass das jetzt endlich klappt. Das Rad ist super, klar, ein helleres Licht wäre schlau gewesen, aber alles andere ist egal, es fährt, ich komme raus, bewege mich und habe sehr viel Spaß beim Fahren.

Als nächste brauche ich einen dieser coolen Helme mit Licht, denn am Abend sieht man mich nicht genug, ich brauche mehr Weihnachtsbaumbeleuchtung am Rad, ich will ja lebend nach Hause kommen. Am ersten Tag haben mich zweimal Autofahrer geschnitten und fast getötet, aufgrund von nicht gesehen werden. Aber da haste gleich den richtig Druck aufm Kessel, wenn du nach einer Nahtoderfahrung ins Büro kommst und da dann Sachen abarbeitest. Läuft. Ich habe Spaß und das ist das wichtigste.

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5 Gedanken zu „Mit dem Rad zur Arbeit – Teil sieben“

  1. schön, dass du wieder da bist.
    beim licht am helm bitte nochmal nachdenken. ich habe noch kein helmlicht erlebt, dass nicht andere radfahrer oder autofahrer direkt blended und dadurch die sache auch nicht besser macht. dann lieber, wenn es denn sein muss, reflektoren an die klamotten. die leuchten auch schön. es gibt auch ziemlich witzige lichter, die im rad mit rollen und die farben ändern. ich weiß nicht, wie legal die sind, aber sehen tut man sie sehr gut.

  2. Liest sich erstmal gut, was du tun Rad schreibst. Ich habe ja vor, mir zum runden Geburtstag in November eins schenken zu lassen. Meine Anforderungen sind ähnlich – meine Strecke zur Arbeit auch. Auch hoffe also, es gibt nach ein paar Wochen nochmal ein Update zu deinen Erfahrungen ;-)

  3. Er lebt! \o/
    Ich hatte schon befürchtet, Dub seist bei Deiner Suche unter die Räder gekommen. Schön, ein Lebenszeichen zu sehen. Und: Tolles Rad.

  4. Mit Licht am Helm habe ich auch schlechte Erfahrung gemacht, aber andere als Adelhaid: Bei meiner üblichen Kopfhaltung, zeigte zumindest das Rücklicht (was mir meist wichtiger erscheint) einfach nur in die Luft und war für Autofahrer kaum sichtbar.

    Gibt bestimmt andere Lichter, bei denen das besser funktioniert, aber ich habe mich auch eher auf andere Lichter und Reflektoren verlegt. Von denen ein paar mehr wirklich gut sind.

    Hier in Norwegen werden die wirklich sehr viel getragen, auch von Fußgängern, z.B. auch blinkende Armbänder.

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