Fun Facts aus Hamburg zur Bundestagswahl 2013.
Es lassen sich mal wieder zahlreiche Klischees über Hamburg mit der Bundestagswahl in Übereinstimmung bringen.
FDP – die aus der Hafencity
Die FDP hat in Hamburg nur noch in der Hafencity mit 13,5% ein erwähnenswertes Ergebnis erzielt. 2009 gab es noch 27,5%. Ein dramatischer Absturz, selbst für die wohlhabenden Bewohner in der Hafencity. Wenn sogar in deren Glitzer-Disneyland in der Hafencity die FDP so massiv verliert, dann ist es wirklich schlimm.
Die FDP erreichte nur noch in Blankenese, Othmarschen und Nienstedten ein zweistelliges Ergebnis.
CDU – am Stadtrand. Vaddi arbeitet, Muddi bekommt Kinder, SUV und Herdprämie
Die Hanseaten im Speckgürtel, am Stadtrand, in den guten Lagen an und in Elbnähe wählen ausnahmslos CDU. Da wo die Anwälte, Ärzte und Berater mit ihren Familien, dem SUV und den teureren Klamotten wohnen, da wird CDU eben gewählt, weil Muddi Frau Merkel das so gut gemacht hat. Was genau gut gemacht wurde, weiß niemand so genau, aber sie hat es gut gemacht. Betreuungsgeld für die Haushaltskasse, das kommt in diesen Gegenden sehr gut an. Wer einmal an einem Vormittag als einziger Mann zwischen all den Hausfrauen im Supermarkt stand, wird das evtl verstehen.
Grüne – da wo sich eigentlich niemand mehr die Miete leisten kann
Die Grünen Punkten nur noch in ihren Revieren Sternschanze, Ottensen, Altona und Eimsbüttel. Allerdings auch mit dramatischen Verlusten, die Grundstimmung ist gegen die Grünen, aus welchen Gründen auch immer. Da sich eh jeder nur an den Veggie-Day der BILD Zeitung erinnern wird, ist es auch egal.
SPD – es gibt noch die roten Stadtteile
Vom Stadtrand etwas weiter in die Stadt rein und man landet im SPD Gebiet. Steilshoop, Veddel, Horn, Wilhelmsburg und sowas, da ist die SPD sehr stark. Da wo die wohnen, die für die weiter am Stadtrand wohnenden arbeiten.
LINKE – in ganz Hamburg dabei
Noch weiter in die Stadt und man kommt in die Gegenden, in denen die Linke über 20% erreicht hat. Steinwerder, St. Pauli und Sternschanze. Erstaunlich, aber die Linke hat in Hamburg fast flächendeckend an/über 5% geschafft.
Piraten – das war nix
Die Piraten kann man komplett vergessen in Hamburg. Es gibt eine Ausnahme, komplett zitiert, so absurd ist dieses Wahlergebnis.
Stadtteil Kleiner Grasbrook/Steinwerder
SPD (%) 22.7
CDU (%) 8.4
GRÜNE (%) 20.6
FDP (%) 3.8
DIE LINKE (%) 23.4
PIRATEN (%) 12.9
AfD (%) 3.1
Sonstige (%) 4.9
Ansonsten war das nix mit den Piraten.
Hohlbratzen – der Osten wählt auch in Hamburg rechtspopulistisch
Eine Gemeinsamkeit zwischen Hamburg und Berlin gibt es bei dieser Wahl.
Der Osten wählt rechts, gut zu erkennen an der Stimmverteilung für die AfD.
Alle Daten und Grafiken von statistik-nord.de – Bundestagswahl und Volksentscheid in Hamburg am 22. September 2013, Statistikamt Nord: Wahldatenbank und Statistikamt Nord: Informationen zur Wahl des 18. Deutschen Bundestags für Hamburg
Hohlbratze grüßt Hohlbratze!
Nach Deiner Lesart bin ich eine Hohlbratze, weil ich AfD gewählt habe. Wer allerdings die AfD als rechts oder gar rechtspopulistisch einstuft, hat sich mit dieser Partei gar nicht erst beschäftigt oder einfach nix kapiert; das ist ebenfalls äußerst hohlbratzenlastig.
Zum Thema Eurokrise nur eine Anmerkung:
Eine Gemeinschaftswährung von Staaten mit sehr ungleicher Wirtschaftskraft ist in Krisenzeiten völlig irrsinnig. Der schwache kann seine Währung in schlechten Zeiten nicht mehr abwerten und driftet dadurch in die Insolvenz. Diese Insolvenz wird in der Gemeinschaft nur verhindert, wenn der Starke für die Schulden der Schwachen bürgt und/oder bezahlt. Somit kann der Euro nicht dauerhaft funktionieren, wenn Deutschland nicht ewig bereit ist, die Schulden anderer Euroländer zu schultern. Man muss wahrlich kein Rechtspopulist sein, um zu der Erkenntnis zu gelangen, dass es für alle Beteiligten besser ist, eigene Währungen zu behalten. Einfach mal in Dänemark und Schweden nachfragen, wie die unter ihrer „rechtspopulistischen“ Währungen leiden.