Es gibt wieder eine neue Pisa-Studie. Diesmal ist es nicht das bisher bekannte internationale Pisading, sondern ein national angepasster Test.
Hamburg und Berlin haben an diesem Test teilgenommen. Wie zu erwarten findet man beide Städte auf den hinteren Rängen.
Ersaunlicherweise gibt es kaum Artikel dazu in deutschen Blogs. Scheinbar ist das Thema langweilig. Alles wie gehabt. Die Schüler im Süden der Republik sind weiterhin deutlich besser, der Norden und die Stadtstaaten hängen Lichtjahre hinterher.
Es gibt ca. 48 Millionen Meldungen zur Pisa-Studie in der Tagespresse, die aber größtenteil voneinander abschreiben.
Wie schon in den letzten Tests wird erneut das ‚reiche Kinder sind besser‘ Fass aufgemacht, aber niemanden stört es. Alles schon gehört, da passiert nichts mehr.
Denkste.
Genau in diesem Punkt gewinnt Berlin.
Bei all dem Elend schneidet Berlin in Punkto ‚wie sehr beeinflusst die soziale Herkunft die schulische Leistung‘ gut ab.
Gratuliere Berlin.
Das ist in der Tat eine Meisterleistung für eine Stadt wie dich.
Hamburg versagt hier erwartungsgemäß vollkommen.
Faszinierend und tragisch auch, dass Hamburg, Berlin und Bremen in Sachen Leseverständnis deutscher Texte komplett versagen. Ich bin sehr gespannt, wie diese Aufgabe aussieht. Aktuell finde ich den Test noch nicht online, der wird aber sicherlich irgendwann irgendwo auftauchen. Dann aktualisiere ich diesen Artikel.
Bis dahin gewinnt Berlin.
Hamburg und Berlin sind wie erwartet Schlusslichter im Pisa ähnlichen Test 2010, aber in Berlin spielt die soziale Herkunft eine deutlich kleinere Rolle als in Hamburg.
Sie sollten die Studie vielleicht mal RICHTIG durchlesen bzw. richtig interpretieren. In Hamburg spielt die soziale Herkunft ein deutlich kleinere Rolle als in Berlin!
Entscheidend für die soziale Gerechtigkeit ist nämlich nicht die Wahrscheinlichkeit des Gymnasialbesuches Akademikerkind versus Arbeiterkind, sondern die Abhängigkeit der schulischen Leistung vom sozialen Hintergrund, der sich im sozialen Gradienten ausdrückt.
Berlin hat den höchsten (!) sozialen Gradienten (42; Hamburg hat nur 32) aller Bundesländer (!), schneidet also in dem Punkt „wie sehr beeinflusst die soziale Herkunft die schulische Leistung” am schlechtesten ab.
Zudem ist Berlin das Bundesland, in dem die Abstände der Leistungen der Migrantenkinder zu den Schüler ohne Migrationshintergrund am größten sind – die Migranten liegen in Berlin am weitesten zurück.
Angeblich „gerechter“ ist Berlin nur bei der Berechnung der Wahrscheinlichkeit eines Arbeiterkindes im Verhältnis zu einem Akademikerkind das Gymnasium zu besuchen (1:1,7).
Dieser Wert wurde aber nach Kontrolle der Leistungen ermittelt und bezieht demzufolge auch die Arbeiterkinder (zu denen ja überproportional viele Migranten gehören) mit ein, die trotz guter Leistungen eben nicht das Gymnasium besuchen. Abgesehen davon, dass es unfair ist, allein die Schulen bzw. das Schulsystem dafür verantwortlich zu machen – es ist ja auch eine Entscheidung der ELtern, schließlich liegen ihnen Gymnasialkinder länger auf der Tasche: Berlin ist nur deshalb angeblich so sozial „gerecht“, weil es so sozial selektiv ist und weniger Arbeiterkinder zu Leistungen auf Gymnasialebene führt.
naja, in hamburg, dass muss man auch berücksichtigen, machen inzwischen 42 % der schüler abitur, was ja auch nicht gerade dafür spricht, dass es dort besonders schwierig wäre. kinder aus dem richtigen milieu haben es in hamburg leicht. die anderen haben pech gehabt.