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gesehen auf dem Flohmarkt am Else-Rauch Platz
uploaded by svensonsan
Vor kurzem habe ich auf dem Eimsbüttler Anwohnerflohmarkt auf dem Else-Rauch-Platz verkauft. Wir ziehen um und ein anstehender Umzug ist die beste Gelegenheit um den ganzen alten Kram los zu werden.
Der Anwohnerflohmarkt auf dem Else-Rauch Platz darf getrost als „einer der besten Flohmärkte in Hamburg“ bezeichnet werden. Anmelden musste ich mich zwei Wochen vorher in der Villa im Park. Da dann bitte bereits um 9 Uhr da sein und drei bis vier Stunden Wartezeit einplanen für einen schönen Flohmarktstand.
Der Flohmarkt, bzw. das Flohmarktgeschehen in Hamburg und Berlin unterscheidet sich in einem Punkt:
Der Berliner nimmt ein Teil und sagt fragend:
- „Dit für’n Euro?„
der Hanseat hingegen nimmt ein Teil und fragt:
- „was bekommen Sie hierfür?“
Und jetzt erkläre ich euch, warum das ein wichtiger Punkt für Verkäufer auf dem Flohmarkt ist.
Der Berliner beginnt bei einem Euro und ich mache mit zehn Euro weiter, er heult rum, will zwei Euro zahlen, ich sage vielleicht neun Euro, er heult weiter, will drei Euro zahlen, ich sage „lass es“ oder bezahl‘ acht Euro, er lässt es nicht sondern fragt weiter und will vier Euro zahlen und nur weil er mir die anderen Kunden irgendwie vergrault mit seinem Gejammer (Hartz4, acht Kinder, Scheidung, für Frau, Himmel fiel mir auf den Kopf, was man eben für Probleme hat in Berlin) gebe ich ihm den Kram für vier Euro und fühle mich hinterher jedesmal irgendwie mies.
Der Hanseat ist da freundlicher.
Er fragt, bei welchem Betrag wir mit dem Handeln beginnen sollen.
Ist das nicht höflich? So sind sie die Leute in Hamburg. Das erfreut mich jedesmal aufs Neue. Normalerweise kommt der Kunde in Hamburg an den Stand, nimmt ein Teil und fragt, was das kosten soll. Ich überlege mir schnell einen Preis und wenn man nicht zu unverschämt ist, sondern mit gesundem Menschenverstand einen Preis nennt, wird der in der Regel auch gezahlt.
Da sind die Berliner merklich anders. Leider.
Für alle, die den Idealzustand wissen wollen, hier der Tipp von Sven:
An Ständen von Privat-Verkäufern / Anwohnern solltet ihr ein Teil nehmen, euch einen Preis überlegen, den ihr maximal zahlen wollt, davon rechnet ihr ein Drittel runter und sagt dann zum Verkäufer den tollen
Hamburg-Berlin-Flohmarktsatz: „Das Teil hier für X Euro!“
Das hat seinen Grund.
Die meisten Verkäufer wissen nicht, wie viele Euro sie für den Kram vom Dachboden verlangen sollen. Hatten sie doch das Zeug seit Jahren nicht mehr in der Hand.
Helft ihnen dabei, gebt einen sinnvollen Preis vor, er wird jammern auf hohem Niveau und am Ende sind beide glücklich.
Diese „Dit für’n Euro, Meista“ geblubber aus Berlin nervt. Damit erreicht man nichts.
Flohmarkt Hamburg vs. Berlin, was soll ich sagen, die Berliner können nichts dafür, die sind eben voll auf der 50 Cent und Ein-Euro-Schiene, davon kommen die nie wieder weg. Das ist schlecht fürs Geschäft und darum gibt es Punkte für Hamburg. Flohmarkt Hamburg vs. Berlin 400:200
Ja, die Flohmärkte in Hamburg sind großartig. Besonders gut ist der auf dem Lehmweg oder auch während das Eppendorfer Landstraßenfest stattfindet. Als Verkäufer nimmt man ordentlich Geld ein und als Käufer kriegt man etwas für seine Kohle. Berlin ist allerdings eindeutig besser was die Aufstehzeiten angeht. Da wird man auch noch gegen frühen Nachmittag fündig, in der Hansestadt muss ich immer viel zu früh austehen ;-)
Du Svensonsan, congrats erstmal, dass du die Ansteherei gepackt hast.
Das habe ich mir och schon x-mal reingetan. Allerdings merkte ich auch nach dem x-ten-mal, dass mir mit der Zeit die Kopftuch-Muttis den Verkäufer-Spaß auf Else platt gemacht haben. „Einen Euro für die schöne Schöpfkelle, special price for you“. Meist bekam ich wortlos im Weggehen pöbelnd Beträge wie 63 cent in 2- und 1-Cent-Münzen von denen auf den Tisch geschmissen. Minus-Schocke, wollt ich doch immer so sozial sein. Else-Rauch ist ein nettes Anwohner-Happening. Und wenn du besseres Zeugs zu verkaufen hast, musst du mindestens in den Lehmweg, noch besser in den Turmweg damit.