Blind Date in Hamburg vs. Berlin
Es war mal wieder soweit.
Eine junge Dame hatte mich angemailt und nach dem üblichen Austausch von Schmeicheleinheiten verabredeten wir uns auf einen Kaffee.
Daraus wurde dann ein Cocktail, ich habe ja erst am Abend Zeit.
Sie hat dann am Telefon den ultimativen Ort ausgewählt, eine von diesen unsäglichen Louisiana Bars in einem Einkaufscenter, genauer gesagt im Mundsburgcenter in Barmbek.
Was für ein Elend, so schlecht das es schon wieder lustig war.
Schlechte und viel zu laute Musik, völligst behämmerte Unterschichtenfernsehzuschauer als Gäste und unglaublich teure Drinks.
Ein Kellner der den Aschenbecher nicht wechselt und Toiletten auf denen man Angst hat das die Bazillen einen schon durch bloßes Anschauen anspringen.
Wie soll man in einer solchen Umgebung entspanntes Smalltalk Gesäusel abhalten?
Das hat dann irgendwie nicht geklappt, lag wohl auch daran das sie nur von ihrer Arbeit erzählte und eine Zahnarzthelferin hat echt krasse Geschichten auf Lager in petto. Stories mit viel Blut, Gestank, verbranntes Fleisch und flüchtende, schreiende Kinder.
Ein blödes Date, es unterbietet sogar das Treffen mit der Senioren-Kreuzfahrt Animationsdame und die hatte rosa Lippenstift und eine Minimaus als Schlüsselanhänger…
Hamburg macht beim Blind Daten auch beim dritten Versuch echt keinen Schnitte.
Da ist Berlin deutlich entspannter, lustiger, ehrlicher und man kommt schneller auf’n Punkt.
Deshalb, Daten Hamburg vs. Berlin weiterhin 0:5
Hamburg kurz vorm Abstieg in die zweite Dating Liga, da ist sogar Freiburg besser.
Aber das ist eine andere Geschichte.
Ziemlich voreingenommen und menschverachtend, wenn du über Personen, die du, wovon ich stark ausgehe, nicht kennst schreibst, das es „völligst behämmerte Unterschichtenfernsehzuschauer als Gäste“ sind bzw. waren.
Wenigstens scheinst du ja dort nicht auffgefallen zu sein, zumindest was deine innere Schönheit angeht.
Nein, da bin ich nicht aufgefallen, ich habe mich auch unterm Tisch versteckt.