Beton und Bahnstrecke Hamburg – Berlin

Ist das peinlich. Aber sowas von peinlich. Wären wir in Japan, es müssten sich eine Menge Leute umbringen um ihr Gesicht zu waren.

Da baut die Bahn die Strecke zwischen Hamburg und Berlin in den 90er Jahren neu und muss sie jetzt fast komplett sanieren.

Die Betonschwellen sind Schrott. Der Sand veträgt sich nicht mit was auch immer, ist auch egal, die Schwellen sind Schrott.

Warum das so peinlich ist?
Ganz einfach. Beton (langer Wikipedia-Artikel) ist kein neues Baumittel, den gibt es schon ein paar Jahre Jahrzehnte Jahrhunderten.

Die Agypter haben etwas Beton-ähnliches in die Pyramiden gekleistert, die Römer haben Beton beim Bau des Pantheons in Rom genutzt und beides steht noch immer. In Deutschland beschränkt sich die Auswahl auf Betonbauwerken für die Ewigkeit leider auf die Bunker des 2. Weltkrieges, die stehen hier in Hamburg an jeder Ecke. Aber auch da muss man nichts sanieren, vor allem nicht nach einer so extrem kurzen Zeit.

Interessant zu wissen, ob der Beton aus Rethwisch (Google Maps), von dem in den Presseberichten immer die Rede ist, auch in der Speicherstadt verbaut wurde.

Die stellen ja nicht nur Beton für die Bahn her und wenn sich angeblich der Sand nicht mit anderen Bestandteilen des Betons verträgt, könnte das ja extrem komische Auswirkungen auf andere Bauwerke haben.

Ich sehe die mögliche Meldungen schon vor mir.

Hamburger Speicherstadt wird nach fünf Jahren total saniert.
Der Beton ist schadhaft.

Das wäre mal was.

Aber leider erfährt man so etwas nicht. Ich erfahre nur, dass die Bahnschwellen, die man für teuer Geld mit Rethwischem Sand gebaut hat, Schrott sind. Ich finde das peinlich, so rein aus der Sicht eines Technikers.

Wer sich die üblichen abgeschriebenen Pressemeldungen ansehen will, bitte sehr.

morgenpost -ICE Berlin-Hamburg braucht 30 Minuten länger,
spiegel – Bahn sperrt Strecke Hamburg – Berlin für drei Monate,
welt – ICE Berlin-Hamburg braucht 30 Minuten länger,
welt – Bahn sperrt Schnellstrecke Hamburg-Berlin

Mal sehen. Ich sag mal Punkte für Berlin. Der Sand kam ja aus der Nähe von Hamburg, daher Punkte für Berlin.

Beton und Bahnstrecke Hamburg – Berlin 0:5000

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4 Gedanken zu „Beton und Bahnstrecke Hamburg – Berlin“

  1. Interessante Idee, die neue Speicherstadt müßte saniert werden. Irgendsoetwas kann kommen, obwohl ich es mir nicht wünsche (gräßlich finde ich sie trotzdem).
    Die Köhlbrandbrücke hat ja auch nach wenigen Jahren komplett neue Tragseile bekommen. Hightech scheitert wohl dort, wo nicht Zauberer, sondern Zauberlehrlinge am Werk sind, nicht in den Labors, sondern im richtigen Leben. Es sind aus irgendeinem technischen Grund bestimmte Dübel vorgeschrieben, es werden etliche andere eingebaut. In einem Atomkraftwerk.
    Betonchemie und die neue Speicherstadt, warum nicht auch gleich die Neue Philharmonie. Wenn die Mischung nicht stimmt, dann wird das eben nichts. Es bröckelt dann und irgendeine Versicherung wird nach jahrelangen Prozessen zahlen.
    Und eine Sanierung der Speicherstadt würde nicht unbemerkt stattfinden. Das würde wahrgenommen werden und ein Gehacke wird einsetzen, wer das jetzt zu verantworten hat.
    Ein „Knickei“ wie das in Halstenbek hätte auch noch etwas. Diese eiförmige Sporthalle, die nie eine wurde, weil jedes mal kurz vor der Fertigstellung oder unmittelbar danach das alles überspannende Glasdach in sich zusammensackte. Ich meine zu erinnern, daß es drei Anläufe gab, bis sie damit aufgehört haben. Und das Architektenbüro wollte einfach keine Stellungnahme abgeben.
    Es gibt in Berlin den neuen Hauptbahnhof, der im Sturm mal einen Stahlträger verliert (wenn in dieses Glashaus einmal eine Druckwelle reinrauscht [Sturm o. ä.], dann wird es wohl Glas regnen), ein neues Hotel in Hamburg, dessen Fassadenplatten des öfteren auf den umgebenden Fußgängerbereich krachten. Und bestimmt noch alles mögliche. Mal sehen.
    Wie immer bei Mensch und Technik, „es kommt drauf an, was man draus macht.“ Das war einmal ein Werbespruch für Beton. Ausgerechnet. ;-)

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