Vor zehn Jahren nach Berlin – Trennung auf Koks

Irgendwann im Juli vor zehn Jahren bin ich nach Berlin umgezogen. Daher gibt es eine Hamburgfreie Woche mit jeder Menge “Kinder war das alles schön scheisse damals”.

Wie soll ich diese doch recht Ereignissreiche Zeit zusammen fassen? Mal sehen ob das klappt.

Frisch verheiratet und mit neuer Zivistelle begann für mich der Alltag in Berlin. Ich musste viel Arbeiten, habe sehr viel gelernt im Umgang mit Behinderten und bin dabei des öfteren über meinen eigenen Schatten gesprungen. Unvergesslich der Tag im ersten Monat, als ich ein Badezimmer samt Bewohner reinigen musste, da war alles voll mit, na ihr wisst schon, sehr unappetitlich alles. In dieser für mich aufregenden Zeit entfernten wir uns immer mehr voneinander. Da bringt heiraten nicht viel, man lebt sich auseinander und trennt sich irgendwann wieder.

Blöd nur wenn sie dabei komplett im Nachtleben verschwinden, plötzlich alles einschmeisst was es gibt und dann mit ihrem Koks-Dealer zusammen kommt und schliesslich anfängt zu Basen.
Davon muss man abraten. Das macht extrem blöd im Kopf. Richtig blöd, um nicht zu sagen, man wird komplett dumm.

Das war eine komische Zeit. Des öfteren kam ich völligst fertig nach Hause und der große Flurpiegel lag auf dem Esstisch und musste dringend gereinigt werden. Gesehen haben wir uns dann nicht mehr so oft, eigentlich gar nicht, in Etappen verlängerten sich ihre Ausflüge ins nirgendwo bis sie irgendwann nur noch alle zwei Wochen reinschneite (man beachte bitte dieses tolle wortspiel) und völligen Schwachsinn erzählte von irgendwelchen anderen Dimensionen mit irgendwelchen wahnsinnig aufregenden Bewohnern. Dazu dann die ganzen tollen Parties mit dem und der und überhaupt waren alle ganz wichtig.

Eine von ihr organisierte Party habe ich sogar besucht, das war glaub ich im Non-Tox und so richtig toll war das nicht. Die Deko war so hässlich das selbst ich überlegt mich komplett abzudichten, dazu jede Menge verdrehte Augen und unfassbar glückliche Leute die mal so richtig ganz woanders waren. Das war und ist nicht meine Liga. Da ich selbst als Zivi mit wahnsinnig durchgeknallten Leuten zu tun hatte war mir das alles etwas viel und so trennten sich unsere Wege. Das ist die Megakurzfassung, hier fehlt der Stress mit ihrer Mutter, etliche Geld-Dramen, eine Schwangerschaft samt Abtreibung und diverse andere Schicksale.

An den Umzug kann ich mich nicht mehr erinnern, dass musste alles sehr schnell gehen, sehr aufregend, bei dieser Aktion habe ich einen echten Freund gefunden und ihre Sachen haben wir einfach in den Rattenkeller geworfen gepackt.

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