Museum für Völkerkunde Hamburg vs Ethnologisches Museum Berlin

Ich war im Museum für Völkerkunde in Hamburg.

Einen Besuch dort kann ich sehr empfehlen, besonders nach einer durchzechten Nacht auf dem Kiez. Mit einem leichten Summs im Kopf durch das Museum treiben lassen und sich an den Dingen erfreuen. Es gibt da jede Menge Masken, Indianerkram, Puppen, Figuren und Schmuck und alles mögliche aus der ganzen weiten Welt.

Mein persönlicher Favorit waren die zahlreichen Masken.
Sensationell. Auf welche Idee die Menschen so kommen, wenn sie im Wald/Wüste/Strand/Dschungel/sonstwo sitzen, überlegen, was man denn jetzt machen könnte und die dann anfangen, faszinierende, aufwendige und sehenswerte Masken zu schnitzen/malen/basteln.
Das beeindruckt mich zutiefst.

Die Berliner sind da anders. Die nennen das Museum für Völkerkunde selbstverständlich nicht Museum für Völkerkunde, sondern Ethnologisches Museum, was die korrekte Bezeichnung ist. Die Berliner sind in solchen Dinger immer sehr korrekt, die Vergangenheit, sie wissen schon.

Ich kenne mich diesbezüglich aus, ich war mal mit einer Ethnologin zusammen, ich bin sozusagen Experte für Völkerkunde-ist-falsch-es-heisst-Ethnologie, ich wurde diesbezüglich ausführlich, mehrmals täglich belehrt. Im Ethnologisches Museum war ich natürlich nicht, das ist in Dahlem, es ergab sich leider kein Tagesausflug dorthin. Wenn ich fragen hatte, wurden diese von der Ethnologin beantwortet.

In Hamburg gibt es im Museum für Völkerkunde ein besonderes Ausstellungsstück.

Das Gästebuch.

Als erfahrene Internetkenner wisst ihr natürlich, dass man nirgendwo sonst mehr über das „Volk“ lernt, als in Gästebüchern. Facebook und alles, das ist soweit ganz nett, aber in Gästebüchern kann man doch erheblich besser sehen, wie das alles beim Volk ankommt.

So auch hier.
Nach den Masken war das Gästebuch mein Lieblingsausstellungsstück.

In unübertroffener Schlichtheit und klarer Eleganz spült sich die Meinung der Besucher ihren Weg und zerschlägt die zuvor im Museum aufgebaute Südseeromantik.

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