Tourismusinformation Kappeln

Sensationell schlecht beraten.
Ich war neulich in der Mühle, bei der Tourismusinformation in Kappeln.

Genau, ich bin in Kappeln. Mit einem kleinen Kind. Das Kind möchte gerne Tiere sehen. Ziegen, Schweine, Kühe, Hühner, Schafe, Esel, Hasen, irgendwelche Tiere, als Eltern kennt man das vielleicht, Kinder sind diesbezüglich sehr leicht zufrieden zu stellen. (im Prinzip reicht eine Wiese mit Kühen)

Schleibrücke in Kappeln

Foto: Schleibrücke in Kappeln von Sven Kiel unter CC Lizenz

In Kappeln und in gesamt Schleswig-Holstein soll es bekanntlich den einen oder anderen Ort mit Tieren geben, Bauernhöfe, Milchkühe, glückliche Tiere auf dem Deich, man hat es evtl schon einmal gesehen, ein Blick auf die Milchpackung auf dem Tisch gibt Hinweise auf die Landschaft, die hier bestimmend ist.

Anstatt zufällig, auf dem Weg zum Strand oder ähnlich, ein paar Kühe zu finden, dachte ich, ich frage nach, ob ich irgendwo einen Bauernhof besichtigen kann. Oder ob es einen Streichelzoo gibt. Oder ob es irgendwo Ponys gibt. Oder ob es einen Bauernhof mit Café und Tieren zum gucken gibt. (gibt es alles in der Umgebung, dazu später mehr)

Ich kenne das aus der Stadt. Eltern mit Kind, da muss es doch das ein oder andere Angebot geben. Ich bin sicherlich nicht der Erste, der mit einem Kind zum Urlaub nach Kappeln kommt und seinem Kind eine Kuh zeigen will.

Ich gehe also früh morgens um zehn nach zehn zur Mühle, da gibt es eine Touristeninformation für solch ahnungslose Urlauber wie mich. In der Mühle, im ersten Stock, sitzen drei freundliche Damen, die sich sofort meinem Anliegen widmen.

Und dann der Witz:
Auf meine Frage, wo ich in Kappeln Tiere ansehen kann, ernte ich nur Schulterzucken. „weiß ich nicht, das kann ich Ihnen nicht sagen“.
Sie fragt die Kollegin („du kommst doch vom Land„), ob sie etwas weiß, aber auch die Kollegin vom Land sagt, dass sie nichts weiß. Kein Streichelzoo, kein Bauernhof mit Kühen, keine Schweine, keine Hasen, keine Ziegen, die Scherheitsbestimmungen, das sei alles sehr kompliziert heutzutage mit den Kühen und Schweinen.

Auf meine Nachfrage nach „gibt es denn ein Bauernhofcafé oder ähnliches mit Tieren fiel ihnen dann doch etwas ein, Hof Bocksrüde, da geben es Tiere. (Ich hatte vorab das Wort „Bauernhofcafé in einem Tipps für Kids Heft 2009 aufgeschnappt)

Auf die Frage nach „wo kann ich meinem Kind Tiere zeigen“ Mitten in Schleswig-Holstein von Tourismusexperten ein „weiß nicht“ zu hören finde ich sensationell schlecht beraten.

Kann ich nicht anders sagen, da hilft auch das Ferienpassheft nicht weiter (die Tipps für Kids Hefte hatten sie natürlich auch nicht, holt die euch, wenn ihr hier Urlaub macht), dass die Damen mir mit auf den Weg gegeben haben.

Ist es zuviel verlangt, dass in der Tourismusinformation, einem Aushängeschild des Ortes, auch Personal sitzt, das mir auf meine speziellen Fragen auch irgendwie weiterhelfen kann?

(Dummerweise kenne ich jetzt, Stunden später, aus gänzlich anderem Zusammenhang, die sehr verfahrene politische Situation und das Spannungsfeld, in dem sich die Kappelner Tourismusinformation Alt und Neu befindet. Aber das gehört nicht hierher, das ist eine dieser „von Spezialexperten von Oben verordnet, bis zur Handlungsunfähigkeit kaputt optimiert“ Geschichten)

Hierhin gehört, dass zehn Minuten Internet und googeln nach „Bauernhof Cafe Kappeln“ oder Streichelzoo Kappeln“ oder Bauernhof Kappeln“ mir erheblich mehr bringen als ein Besuch in der Tourismusinformation.

Beispiel gefällig?
Da gibt es zum Beispiel eine Art Streichelzoo auf dem CampingHoeck in Kronsgaard. Esel und so, kann man einfach so hingehen.

Sportlich ist der Hinweis einer Ferienwohnung-Vermieterin, doch einfach nach „Bauernhof Kind Kappeln“ zu suchen und die Bauernhöfe mit Hinweis auf „wir suchen etwas für das nächste Jahr“ zu besichtigen.

Schade. Das ist schon sensationell schlecht, Kappeln ist winzig. Hier gibt es nicht viel und ich verstehe nicht, warum die Profis das wenige, das es doch gibt, dann nicht kennen.

Das ist Schade. Ich weiß nicht, ob das früher auch so war.

Ich hoffe allerdings, dass in Zukunft andere Eltern dezent sinnvollere Antworten auf so einfache Fragen bekommen,

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