Mein Internet 2011. Was nervte. Was gut war.

Doof:

Giraffe's Goofy Grin!

Foto: Giraffe’s Goofy Grin! by ucumari with Some rights reserved

Social Media, Social Media Experten und Einladungen zu Social Media Kongressen. Ich kann es nicht mehr hören. 2011 war das Jahr, in dem mit Tagungen zum Thema erheblich mehr Umsatz gemacht wurde als mit Social irgendwas selbst. Ich habe dieses Jahr mit selbsternannten Social Media Experten gesprochen, die weder XBox live, das PSN noch Steam kannten. Solche Hobby-C-Liga Amateure kann ich nicht ernst nehmen. Ich möchte bitte auch keine Papiereinladungen zu „Digial Social Marketing (Cross)Media First Mover Future Interactive Crowdsourcing Krongressen bekommen. Jeden Tag habe ich die in der Post und ich werfe sie sofort in den Müll. Was wollt ihr mir erzählen? *Nerv

Diese kleinen Flyout Werbebanner beim scrollen unten rechts. Die nerven. Ich hoffe, die verschwinden nächstes Jahr wieder.

Die monatlichen Firefox Updates mit neuer Versionsnummer nerven. Völliger Nerdscheiss, absolut untauglich für den Massenmarkt.

Was ich immer noch nicht begreife: Das der Google Reader so derbe im Arsch ist. Was für ein Bullshit. Ich verstehe einfach nicht, wie man ein so brilliantes Tool so verkrüppeln kann und ich habe immer noch keine Alternative. Was nehmt ihr?

Das die Enthüllungen des CCC zum Bundestrojaner, bzw. der Online-Durchsuchung, keinerlei politische Konsequenzen nach sich zogen.

Das der Guttenberg sich ernsthaft nochmal auf die Bühne traut, weiterhin behauptet, dass er die Doktorarbeit selbst verfasst und nicht abgeschrieben hat, dass dem überhaupt noch irgendjemand zuhört und er in Zukunft ausgerechnet für freies Internet zuständig ist, ist so lachhaft, dass kann man gar nicht mehr beschreiben.

Das die Datenschützer, leider auch in meinem direkten Umfeld, teilweise technisch desaströs-total Ahnungslos sind und Angst haben, sich bei facebook anzumelden. Noch nicht mal mit einem fake-Account. Mein ehemaliger Nachbar luebue schreibt lesenswert über den privacy divide.

Das die Rechtslage zum Urheberrecht in Deutschland weiterhin hunderttausenden Menschen Abmahnungen beschert und zu spürbaren finanziellen Engpässen führt.

Das die Politik und die „klassischen“ Medien auch im Jahr 2011 eigentlich in einem anderen Jahrtausend leben und größtenteils überhaupt absolut gar nichts vom Internet versteht. Das nervt wie sonst was.

Das sich die Debatte zum Jugenschutz im Internet weiterhin, wie vor 2 und 12 Jahren kein Stück bewegt.

Was mich ein klein wenig nervt ist, dass der online-Bumms nur von einer sehr kleinen Gruppe betrieben wird. Es gibt tausende Blog/Webseite, die nie „ge-rivvert“ werden. Warum?

Das Redesign von delicious. Was für ein Mist.

Gut:

What's So Funny, Abbey?

Foto: What’s So Funny, Abbey? by windy_sydney with Some rights reserved.

Das Redesign des Redesign von delicious. Seit kurzem ist es zumindest wieder nutzbar.

Rivva kam zurück. Über den 2011 erstmalig gehörten Begriff „rivvern“ gefreut.

Rivva ist aber nicht mehr mein Favorit. Auf BuzzRank Curator und Commentarist finde ich deutlich spannendere Themen. Insbesondere Commentarist ist im Vergleich zu Google News extrem gut. Lohnt sich. Erfreulich auch, dass QUOTE.fm bereits jetzt schon sehr gut funktioniert und ich dort tollen Kram finde.

Die Debatte Zum Zustand der deutschen Spielekritik im Herbst. Das war großes, kommentarintensives Kino in der Nische.

Die zahlreiche Updates für Google Analytics dieses Jahr sind bemerkenswert, da ist viel passiert.

Google Chrome war gut. Diese Native Client wird uns 2012 extrem coole Sachen bringen. Fabu hat Recht. Das ändert alles, ist aber auch unsicher wie Sau.

Ausblick 2012:

Ich mache weiter mit den popsblitz Format. Das macht Laune, ich kann so die zahlreichen Infohappen prima bloggen.

Ich werde, anders als alle anderen Blogger, mein Blog nicht als Buch veröffentlichen. Es wird demnach kein Hamburg vs. Berlin Buch geben.

Ich freue mich sehr auf die Entgleisungen der Politik und der Spezialexperten im Bezug auf IPv6 und der Datenschutz.

Ich werde erstmalig bezahltes SEOMoz testen. Mal sehen ob sich das für mich lohnt. Kann nur besser werden.

Ich bleibe beim aktuellen Responsive Design. Vielleicht gibt es 2012 ein UberMenu, das ist im dev schon eingebaut. Funktioniert aber nicht so wie ich es will. Ich fummel weiter mit HTML5 Boilerplate rum.

Spiele in Chrome mit Native Client. Hatte ich schon, erwähne es nochmal, da ich hier extrem viel erwarte vom Internet.

Seit drei jahren steht auf meiner „irgendwann“ To-Do Liste Verwertungsgesellschaft Wort (VG Wort). Vielleicht schaffe ich die Anmeldung in 2012.

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2 Gedanken zu „Mein Internet 2011. Was nervte. Was gut war.“

  1. Nicht nur der google reader wurde verschlimmbessert, auch delicious. Vorher einfach und simpel, jetzt einfach nur bloatige Kacke.

  2. Die monatlichen Firefox Updates mit neuer Versionsnummer nerven. Völliger Nerdscheiss, absolut untauglich für den Massenmarkt.

    Und das schlimme ist, es geht immer weiter! Und immer wieder bleiben Add-Ons auf der Strecke ;(

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