Risse im Beton Hamburg vs. Berlin

Die Beton-Steelen des Holocaust-Mahnmals, dem Denkmal für die ermordeten Juden Europas in Berlin, bekommen Risse.

Dazu gibt es etliche Blog– und Presse Artikel, scheinbar weckt dies das Interesse der Leute.
Die kann man sich in einem Artikel auf Welt.de sogar als Video ansehen, siehe welt.de – Hauptsache, es ist echter Beton

Vollkommen verständlich, wenn nach zehnjähriger Planungs- und Bauzeit in knapp zwei Jahren Risse im Beton auftauchen.

Ich habe, wie viele andere auch, absolut keine Ahnung von den Materialeigenschaften des dort verwendeten Beton, frage mich aber, wieso die Steelen nach so kurzer Zeit erste Schäden zeigen.

Bei 2700 Steelen ist klar, das einige nicht perfekt gegossen wurden, aber wenn ein Sechstel, oder ca. 390 Steelen Risse in der Art, wie im Welt.de Artikel zu sehen sind aufweisen sollten, dann ist das schon ein Ding.

Beton ist ja nicht ein nagelneuer Baustoff mit unbekannten Eigenschaften, ganz im Gegenteil.

Jeder Hinz und Kunz hat schonmal Beton irgendwo benutzt, für sein Haus, fürs Fundament der Terasse oder was weiß ich.

Normalerweise geht da überhaupt nichts nach zwei Jahren kaputt.
Das ist eigentlich klar, was will ich mit einem Baustoff, der nach zwei Jahren kaputt geht? Dann würde doch niemand mehr Beton verwenden.

Jetzt weiß ich nicht, ob die 390 Steelen solche derben Risse habe, oder nur kleine Haarrisse.
Das ist ein wichtiger Unterschied.
Haarrisse interessieren keinen, die gibt es immer, aber solche großen, deutlich sichtbaren Spalten sind schon ein anderer Schnack.

Falls das alles solche großen Risse sein sollten, schliesse ich mich der „Alter Schwede, ist das eine peinliche Nummer“ Fraktion an und amüsiere mich über diese Meldung, die auch in der internationalen Presse seine Runde macht.

Aber wahrscheinlich sind es nur Haarrisse die man noch nicht einmal sehen kann und jeder Journalist schreibt stumpf diese Nachricht von 390 kaputten Steelen ab.

Bei Haarrissen ist es falsch, von kaputten Steelen zu sprechen.

So.
Für solche Geschichten liebe ich Berlin.
Risse im Beton, das interessiert eigentlich Niemanden aber jetzt kann jeder Kleingärtner mitreden und sich aufregen über diese Nummer.

Für den hohen Unterhaltungsfaktor bekommt Berlin die Punkte.

Risse im Beton Hamburg vs. Berlin 0:1000

Für die kleine Beton-Firma von Herrn Rymarczyk Hermann Geithner Söhne GmbH & Co KG ist das allerdings ein PR-Desaster. Vielleicht sollten die nicht mehr mit dem Satz „Der beste Beton, den ich je sah“ werben, das kommt gerade nicht so gut.

Älterer Beitrag

von Berlin nach Hamburg zu Fuß

Stadtmagazine Hamburg vs. Berlin

Nächster Beitrag

6 Gedanken zu „Risse im Beton Hamburg vs. Berlin“

  1. Der Punkt geht leider doppelt nach Berlin: Während man dort nur von Rissen in den Betonstelen berichtet, sind hier in Hamburg ja eher die Risse in den in der Umgebung gelegenen AKWs Krümmel und Brunsbüttel in der Presse. :-/

  2. Vielen Dank, dass Du eins meiner Bilder verwendest, aber um ganz ehrlich zu sein, das Bild zeigt nicht die Schäden, die zurzeit in der Presse besprochen werden.

    Dass das Material so schnell kaputt geht hängt sicherlich damit zusammen, dass es eben nicht die Art Beton ist, die Du und ich verwenden, sondern eine bisher unerprobte Spezialanfertigung.

    Nur Dumm, dass man den Langzeittest gleich mit einem ganzen Mahnmal gemacht hat.

  3. Der Hersteller haftet nach VOB für 5 Jahre, hätte man ganz normalen hochfesten Beton genommen, wär es weiter nicht aufgefallen, aber nein, es musste ja eine spezielle sehr glatte Oberfläche sein, ein „Architektenfurz“ der nach hinten losging, u. den schwarzen Peter hat die Baufirma, die sicher nichts dafür kann. Welches Gewicht haben alle Stelen ?, der Untergrund dort ist doch so weich wie ein „Berliner „.

  4. Noch ein Berliner mit „Rissen“, Desiree Nick, sagt über Wetzlar: Das ist so ein Ort wo die Leute mit dem Finger auf Flugzeuge zeigen. Sie hat eine Anzeige wg. sexueller Nötigung am Hals von eine Dame aus Umfeld Wetzlar, die wg. massiver Verarsche bei einem Auftritt der Dame aus Berlin bei den Wetzlarer Festspielen, sich entsprechend genötigt fühlt, RTL hat darüber berichtet. Eine Lachnummer, Fr. Nick !, ob Sie weiß, daß Goethe in Wetzlar zu den „Leiden des jungen Werther“ inspiriert wurde ?

  5. Ich will ja nicht aufdringlich sein, aber Stelen werden nicht mit Doppel-e geschrieben. Da das Wort so häufig vorkommt, würde ich zu einer Korrektur raten!

Kommentare sind geschlossen.