Kaninchenschlachten in Schule, Teil 2

Eine kleine Anmerkung zum Artikel von gestern habe ich noch.
Passend zum Beginn der Grillsaison.

Black Hoof Meat

Foto: Black Hoof Meat by Bloggerton

Es gibt in dieser albernen Kaninchen in Schule schlachten Diskussion jede Menge kommentierende Spezialexperten, die tatsächlich behaupten, die Kinder sollen anstatt ein Kaninchen zu schlachten doch bitte einen Schlachthof besichtigen.

Bei allem Respekt, aber habt ihr sie noch alle?

In einem großen Schlachthof werden mehr als 1000 Schweine pro Stunde geschlachtet. Da wird alle drei Sekunden ein Schwein getötet. Zack, nächstes Schwein, Zack, nächstes Schwein, Zack, nächstes Schwein.

Ihr werdet es kaum glauben aber man kann da auch Blut sehen! Blut! Unfassbar, oder? Aber in einem großem Tier ist jede Menge Blut und das kann man auch sehen. Zack, Blut, Zack, noch mehr Blut, Zack, jede Menge Blut, Zack, immer noch Blut.

Dazu noch der Geruch nach, tja, nach Bäh eben, das vergisst man nicht.

Das ist alles deutlich, erheblich und gravierend anders als die Tiefkühltruhe von ALDI oder die Auslage beim Fleischer. Bio ändert an der Sache an sich nicht viel, auch Biofleisch zappelt, schreit und blutet.

Der Lärm der Maschinen, die vereinzelt in panischer Angst schreienden Tiere, die LKW vollgepackt mit Schlachtvieh, die Massenabfertigung, die Einordnung vom Lebewesen als Ware, nicht als Kreaturen – das wollte ihr Spezialexperten einer Gruppe zehnjähriger zumuten?

Wie kann ein denkender Mensch so einen Schwachsinn vorschlagen? Vor allem als Alternative zu dieser Kaninchensache.

Ich verstehe das nicht.
Ein Video reicht und ich weiß, dass es eine unfassbar bescheuerte Idee ist, eine Gruppe zehnjähriger in einen Schlachthof zu schicken. Meine Fresse, darüber könnte ich mich aufregen. tagesschau.de – Fachleute kritisieren Qualen der Tiere auf Schlachthöfen (Schlachthof Video, mit Blut und toten Tieren)

Ganz anders dagegen die Aktion in Ratekau.

Da wurde ein einziges Kaninchen geschlachtet.
Im kontrollierten Rahmen, in einem Projekt, zusammen in einer Gruppe mit Freunden, in Begleitung mit den Lehrern, auf dem Land, ein glückliches Tier, an einem bekannten Ort mit freiwilliger Teilnahme und ich finde ich diese Aktion weiterhin sehr gut. Wie soll man sonst Kindern zeigen, dass Tiere geschlachtet werden?
Viel besser geht es doch gar nicht.

Abgesehen von gar keine Tiere mehr schlachten, aber das ist eine andere Geschichte.
Und ja, es ist eine gute Sache, wenn die Kinder hinterher keine Lust mehr auf Fleisch haben. Eine sehr gute Sache sogar.

Tut mir Leid, dass ich euch damit nerve, aber ich habe eben auf Youtube nach Schlachthof gesucht und mich anschliessend aufgeregt. Und am allerschlimmste finde ich die Presse die diesen Quatsch auch noch mit macht. Hinrloses Pack. Echt, jetzt, ich rege mich auf, da darf ich das sagen, als gebloggte Gegenmeinung.

Da vergeht mir der Appetit.

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3 Gedanken zu „Kaninchenschlachten in Schule, Teil 2“

  1. Schlachthof? In welcher Relation soll das stehen? In der wie Schlachthof zur Fremdenlegion? Perfekte Nullsummenargumentation im Couchpotatoetalk. Antworte auf [geht inhaltlich nicht] am besten mit [geht inhaltlich gar nicht], dann wahrst du die allgemeine Diskussionsantikultur.
    Habe heute zum Feierabend auf dem Markt Wildschweinkotelett gekauft! Lecker! Freue mich schon!

  2. Ich verstehe den Grund Deiner Gewichtung. Aber vielleicht kann man Grauen I gar nicht gegen Grauen II verrechnen. Das Herstellen einer persönlichen Beziehung (und sei sie noch so kurz) gegen Masse. Es ist beides schrecklich…

Kommentare sind geschlossen.